Bebauung Röttiger Kaserne: Es läuft auf ein Bürgerbegehren hinaus

110907kaserneFischbeck - Der Streit um das Neubaugebiet Röttiger-Kaserne spitzt sich zu. Angesichts des Drucks, den die SPD sich mit ihrem Wohnungsbauprogramm aufgelegt hat, werfen die Genossen sämtliche Pläne für das 55 Hektar

große Areal über den Haufen. Von hochwertiger Bebauung im Sinne von Einzel- und Doppelhäusern ist nicht mehr die Rede. CDU und GAL wollen die Baupläne stoppen: Notfalls mit einem Bürgerbegehren. Dann entscheiden die Wähler, ob dort Wohnblocks oder Einzelhäuser entstehen.

 

"Die SPD ist von allen guten Vorschlägen verlassen", sagt Ralf-Dieter Fischer, Kreischef der CDU. Statt 450 hochwertiger Häuser sollen doppelt so viele Wohnungen entstehen. "Selbst auf den Sportplatz soll verzichtet werden", so Fischer. Der macht mobil und bekommt dabei Unterstützung von der GAL. Zusammen will man ausloten, wie man am besten ein Bürgerbegeheren auf den Weg bringt. Dabei geht es weniger um das "ob", sondern mehr um das "wie".

"Die nötigen Unterschriften bekommen wird garantiert zusammen. Dann passiert dort erst einmal gar nichts", kündigt Fischer an. Was ihn noch wurmt: Die Bezirksversammlung ist bei den neuen Planungen regelrecht "enteiert" worden. Eine Senatsgruppe hat die neuen Pläne in Auftrag gegeben. Die Bezirkversammlung, eigentlich für Bebauungspläne zuständig, soll einfach nur zum "Abnick-Verein" werden, der aus vorgesetzten Vorschlägen auswählen darf. Fischer: "Dabei hätte man dort sofort loslegen können. Es ist eines der wenigen Bebauungsvorhaben in Hamburg, bei dem ein großer Konsenz besteht. Jetzt geht es von vorn los."

Das ein Bürgerbegehren wie beim Schafshagenberg ins Leere läuft, ist laut Fischer in Sachen Röttiger-Kaserne nicht möglich. Bei der Entscheidung sind nicht die Hamburger Behörden, sondern der Bezirk zuständig. zv

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