Hohe Corona-Inzidenz: So ist die Lage im Krankenhaus Harburg
Chefarzt Dr. Gunther H. Wiest. Foto: pr

Hohe Corona-Inzidenz: So ist die Lage im Krankenhaus Harburg

Heimfeld - Die steigenden Infektionszahlen haben bislang keine großen Auswirkungen auf die Belegung der Corona-Station im Krankenhaus Harburg. 36 Patienten werden dort aktuell mit Covid19 behandelt. 14 davon auf der Intensivstation.

Anfang März wurden in der Asklepios-Klinik am Eißendorfer Pferdeweg 37, Mitte November 35 Patienten versorgt, die Covid19 hatten.

"Wir haben jetzt vermehrt etwas jüngere Patienten", sagt Chefarzt Dr. Gunther H. Wiest. Vier der aktuell im Krankenhaus liegenden Covid-Patienten ist zwischen 80 und 90 Jahre alte. Die meisten, zwölf, kommen aus der noch nicht durchgeimpften Gruppe der 70- bis 80-Jährigen. Neun Covid-Patienten sind zwischen 60 und 70 Jahre alt, fünf zwischen 50 und 60, jeweils zwei zwischen 40 und 50 sowie 30 und 40 Jahre. Ein Patient ist zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Die Patienten kommen längst nicht alle aus dem Bereich Harburg. Das Krankenhaus Harburg beinhaltet eine der größten Klinikums für Lungenkrankheiten in Deutschland. Aktuell sind fünf der dort behandelten Corona-Patienten aus Niedersachsen. Auch aus anderen Bezirken Hamburgs liegen Covid-Patienten in Harburg. In anderen Asklepios-Kliniken ist die Zahl der Corona-Patienten rückläufig.

Diesen Trend belegen auch Zahlen der Sozialbehörde. Danach wurden am Dienstag 237 Covid-Patienten in Hamburger Krankenhäusern behandelt. Etwa einen Monat zuvor waren es noch 310, am 25. Januar 455 und kurz vor Weihnachten 485.

Bislang haben sich die erhöhten Inzidenzzahlen noch keine negative Auswirkung auf die Auslastung der Krankenhäuser. Das muss nicht so bleiben. "Die schwere Phase der Erkrankung tritt nicht sofort auf. Es dauert ein bis zwei Wochen, bis Betroffene einen so schweren Verlauf bekommen, dass sie ins Krankenhaus müssen", so Wiest. Allerdings werden aktuell von der in den letzten Monaten am häufigsten von schweren Verläufen einer Corona-Erkrankung betroffenen Gruppe, der über 80-Jährigen, kaum noch Patienten eingeliefert. Wiest führt das auf die Impfungen zurück. Und auch das sagt Wiest: Es gibt Fälle, in denen Kinder aus Kitas oder Schule den Virus in die Familie einschleppen und Eltern anstecken. zv