Auch nach einem Verkehrsunfall kann eine Rechtsschutzversicherung wichtig sein. Foto: zv
Auch nach einem Verkehrsunfall kann eine Rechtsschutzversicherung wichtig sein. Foto: zv

Die Rechtsschutzversicherung: In der heutigen Zeit ist sie quasi ein Muss

Ratgeber - Auch im Landkreis Harburg herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Rechtsstreitigkeiten kann es immer geben: Beispielsweise, wenn es Probleme mit Kaufverträgen, dem Arbeitgeber oder dem Unfallgegner nach einem Verkehrsunfall gibt. Guter Rat ist dann im wahrsten Sinne des Wortes teuer. Doch das muss nicht sein: Mit einer Rechtsschutzversicherung hat jeder die Möglichkeit, seine Ansprüche vor Gericht durchzusetzen.

Was ist eine Rechtsschutzversicherung und was leistet sie?
Die Rechtsschutzversicherung übernimmt bei Streitigkeiten und Auseinandersetzungen die Anwaltsgebühren und die Gerichtskosten, aber auch eventuelle Honorare für Sachverständige sowie die Kosten des Gegners, falls der Versicherungsnehmer diese zu tragen hat. Kommt es zu einem Mediationsverfahren, trägt sie ebenfalls die Kosten. Die genaue Höhe hängt von der vereinbarten Versicherungssumme ab. Darüber hinaus stehen die Versicherer den Verbrauchern mit verschiedenen nützlichen Services und Leistungen zur Seite. Je nach Versicherungsumfang kann das ein schneller und telefonischer anwaltlicher Rat sein oder auch die Empfehlung für einen Anwalt des jeweiligen Fachgebietes in der Nähe.

Für wen lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?
Rechtsstreitigkeiten sind oft mit sehr hohen Kosten verbunden. Doch nicht jeder hat die finanziellen Mittel, um seine Ansprüche durchzusetzen. Eine Rechtsschutzversicherung bietet auch diesen Menschen die Möglichkeit zu einem Prozess. Dass gerichtliche Auseinandersetzungen gar nicht mal so selten sind, zeigen die vielen Fallbeispiele aus der Praxis. Mal spricht der Arbeitgeber eine ungerechtfertigte Abmahnung oder gar Kündigung aus, mal gibt es eine Auseinandersetzung wegen den Leistungen aus der Kranken- beziehungsweise Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer als Berufspendler viel mit seinem Fahrzeug unterwegs ist, gerät in Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern oder verursacht einen Schaden. Andere haben Streit mit ihrem Vermieter, weil die Betriebskostenabrechnung nicht stimmt oder die Miete schon wieder erhöht werden soll. Treffen kann es also selbst bei größter Vorsicht jeden. Wer allerdings schon in einen Rechtsstreit verwickelt ist und erst dann eine Rechtsschutzversicherung abschließt, hat leider erst einmal Pech gehabt. Es gibt nämlich meist eine vertraglich vereinbarte Wartezeit, und erst wenn diese Frist abgelaufen ist, darf die Ursache für den Rechtsstreit überhaupt erst eintreten. Üblich ist eine Wartezeit von drei Monaten, es gibt aber auch Versicherer, die diese Frist auf sechs Monate festlegen. So gesehen ist es also sinnvoll, den passenden Anbieter und eine Rechtsschutzversicherung frühzeitig auszusuchen und abzuschließen. Und zwar, bevor es überhaupt zu einer rechtlichen Auseinandersetzung kommt. Viele Menschen unterschätzen nämlich ihr persönliches Konfliktpotenzial, was zu bösen und teuren Überraschungen führen kann.

In welchen Fällen zahlt die Rechtsschutzversicherung nicht?
Die Rechtsschutzversicherung zahlt nur in jenen Fällen, die im Versicherungsvertrag explizit aufgeführt sind. Im Bereich des Strafrechts greift sie nur sehr selten, und wenn, dann allenfalls bei Vergehen, aber nicht bei Verbrechen im Sinne des Strafgesetzbuches. Darüber hinaus werden die Kosten für Fälle ohne Erfolgsaussichten oder solche, die in keiner Relation zu dem erhofften Erfolg stehen, ebenfalls nicht von der Rechtsschutzversicherung übernommen. Wie schon erwähnt, schließt auch die Nichteinhaltung der Wartefrist die Kostenübernahme aus.

Worauf sollte ich beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung achten?
Es gibt gleich mehrere Aspekte, die in die Entscheidung für eine Rechtsschutzversicherung einfließen sollten. Da sind zum einen die sogenannten Bausteine, die sich an die jeweiligen Lebensumstände anpassen lassen. Wer beispielsweise nur im Homeoffice arbeitet und/oder ausschließlich den öffentlichen Nahverkehr nutzt, braucht womöglich keinen Verkehrsrechtsschutz. Mieter einer Wohnung, die ständig Auseinandersetzung mit dem Vermieter haben, profitieren dagegen von einer Wohnrechtsschutzversicherung. Die Privatrechtsschutz bieten wiederum jedem einen Nutzen, denn gerade bei Kauf- oder Reiseverträgen kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten, die vor Gericht enden. Interessenten sollten also nur jene Bausteine auswählen, die wirklich zu ihrem Leben passen. Ein weiterer Faktor ist die Versicherungssumme. Sie liegt meist zwischen 300.000 und 1 Million Euro. Aber: Je höher die Versicherungssumme, desto höher auch die Beiträge. Wichtig ist zudem, dass der Anwalt frei gewählt werden kann. Wenn dann noch das "Kleingedruckte" stimmt, also die Vertragskonditionen, haben Verbraucher eine gute Wahl getroffen.

Eine Rechtsschutzversicherung kann viel Ärger verhindern
Ob eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist oder nicht, sollte jeder persönlich abwägen. Kommt es jedoch zu einem Rechtsstreit, kann sie für Betroffene ein wahrer Segen sein.