Ratgeber - Das vergangene Jahr war turbulent. Geschehnisse wie der Krieg in der Ukraine und die anhaltende Pandemie sorgen für viele Belastungen und Zukunftsängste. Sie spürt man auch in der Industrie. Deshalb wurden dort im Jahr 2022 viele Prozesse losgetreten, die nach effektiven und sparsamen Lösungen suchen. Das Internet und Automatisierungspotenziale spielen hier eine große Rolle. Das große Schlagwort ist immer noch der Begriff der Industrie 4.0. Welche neuen Entwicklungen gibt es in diesem Bereich für Industrien wie den Metall- und Stahlbau?
Digitale Strategien für eine anhaltende Wettbewerbsfähigkeit
Die Industrie ist der Kern der deutschen Exportstärke. In vielen Bereichen, vom Metallbau zu der Fahrzeugindustrie, sind deutsche Firmen weltweit führend. Deshalb hat es für die Regierung eine hohe Bedeutung, dass deutsche Industrieunternehmen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben. Sie sind der Garant für Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg des ganzen Landes.
Um diese Ziele zu erreichen, ist eine innovationsfreundliche, moderne Industriepolitik notwendig. Wegen der hohen Bedeutung der Industrie für die deutsche Wirtschaft werden Bemühungen der Digitalisierung in diesem Bereich besonders unterstützt. Für diesen Zweck gibt es zentrale Strategien, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickelt wurden, wie die Nationale Industriestrategie 2030.
- In diesem Rahmen sind globale Fragen wie der Klimawandel, die Ressourcenknappheit, der demografische Wandel und die Digitalisierung wichtige Fokusfelder für Industriebetriebe in Deutschland.
Nachhaltigkeit als unterschwelliges Handlungsziel
Nach wie vor ist der Firmenerfolg der größte Motivator für das Umsetzen neuer Strategien. Durch gesellschaftlichen und politischen Druck wird aber auch eine gesteigerte Nachhaltigkeit immer wichtiger.
- Da sich viele Strategien der Nachhaltigkeit auch darauf konzentrieren, sparsamer zu agieren, stellen sich diese nicht immer entgegen einem höheren Umsatz.
So sind beispielsweise in den letzten Jahren gute Anbieter entstanden, über die man online spezialisierte Ware wie Stahlbau & Metallbau Gebrauchtmaschinen finden kann.
- Dort erhalten Industriebetriebe die Option, notwendige Maschinen für geringere Anschaffungspreise zu kaufen.
- Zeitgleich können sie alte Geräte verkaufen, die ganz oder einzeln als Ersatzteile weiterverkauft werden können.
Dadurch erhalten Unternehmen nicht nur die Chance, weniger Geld auszugeben oder Geld für gebrauchte Geräte einzunehmen.
- Noch funktionsfähigen Maschinen und einzelnen Bauteilen wird ressourcenschonend ein längeres Leben geschenkt.
So wird der volle Wert eines Geräts ausgeschöpft, bevor es verschrottet werden muss. Das reduziert Belastungen für die Umwelt und die Verschwendung von Ressourcen, die beim Recycling und der Herstellung neuer Geräte entstehen.
Ein weiterer Vorteil in der Umsetzung von Strategien der Nachhaltigkeit sind das Einhalten von politischen Vorgaben und eine positivere Wahrnehmung aufgrund des ansteigenden Bewusstseins für die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft.
Zentrale Ziele der modernen Industriepolitik
Das BMWK hat noch unter der Führung des ehemaligen Ministers Peter Altmaier die Ziele für die deutsche Industrie bis zum Jahr 2030 aufgestellt.
- Laut eigenen Aussagen zielt die nationale Industriestrategie 2030 darauf ab:
„… gemeinsam mit den Akteuren der Wirtschaft einen Beitrag zu leisten zur Sicherung und Wiedererlangung von wirtschaftlicher und technologischer Kompetenz, Wettbewerbsfähigkeit und Industrie-Führerschaft auf nationaler, europäischer und globaler Ebene in allen relevanten Bereichen.“
Herausforderungen der Industrie
In der Strategie werden die aktuellen Herausforderungen der deutschen Industrie behandelt:
- Dort wird beschrieben, dass die große Stärke der deutschen Firmen – der hohe Standard der Technologien und Qualität – inzwischen durch Konkurrenten aufgeholt wird. Diese setzen die deutsche Wirtschaft vor allem durch niedrige Lohn- und Fertigungs- und somit Produktkosten unter Druck.
- Zusätzlich ist Deutschland im Vergleich zu Marktführern wie der USA und China im Bereich der Digitalisierung noch auf einem mangelhaften Level. Laut der Industriestrategie werden die umwälzenden Folgen von Innovation und Digitalisierung gerade in den Bereichen, in denen Deutschland bisher Stärke gezeigt hat, immer gravierender.
Da Deutschland bisher in der Nutzung moderner Zukunftstechnologien noch hinterherhinkt, entsteht hier ein hohes Risiko. Dieses wird aufgrund der hohen Geschwindigkeit neu auftretender Innovationen potenziert. Wer nicht schnell reagiert, verpasst die Chance, aufzuholen.
Derzeit sind das Internet, Datenanalysen und die künstliche Intelligenz (KI) die neuen Basisinnovationen, die die Industrie revolutionieren. Die Strategien, die Deutschland in diesem Rahmen voranbringen sollen, werden deshalb unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst.
Strategien der Industrie 4.0
Die Bezeichnung Industrie 4.0 beschreibt die aktuelle industrielle Revolution, die durch die schnelle Entwicklung der Digitalisierung angetrieben wird. Unter diesem Konzept wird die Produktion mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken verzahnt. Dabei haben Automatisierungen und Datenanalysen eine sehr hohe Bedeutung.
- Das Ziel ist es, kostengünstig maßgeschneiderte Produkte nach individuellen Kundenwünschen zu erstellen und damit möglichst effizient und ressourcenschonend vorzugehen.
Potenziale, die durch die intelligente Vernetzung erreicht werden sollen, sind zum Beispiel:
- Flexible Produktion – Digitale Vernetzung soll dabei helfen, Schnittstellen zwischen mehreren Unternehmen, die an der Herstellung eines Produkts beteiligt sind, zu glätten. So soll auch die Auslastung von Maschinen besser und flexibel nach Bedarf geplant werden.
- Wandelbare Fabrik – Moderne Produktionsstraßen sollen in Module aufgeteilt werden, die sich schnell an spezifische Aufgaben anpassen lassen. So werden Produktivität und Wirtschaftlichkeit verbessert. Individualisierte Produkte können deshalb in einer kleineren Stückzahl zu günstigen Preisen hergestellt werden.
- Kundenzentrierte Lösungen – Heute rücken Konsumenten und Produzenten näher zusammen. Kunden erhalten immer häufiger die Chance, selbst an der Gestaltung von Produkten mitzuarbeiten, etwa durch anpassbare Designs von Turnschuhen. Dabei soll mit dem Sammeln und Auswerten von Nutzungsdaten ein besserer Service auf den Kunden zugeschnitten werden.
- Optimierte Logistik – Künstliche Intelligenz und die Rechenkraft ihrer Algorithmen berechnen ideale Lieferwege. Durch Sensoren und Co. können Maschinen heute zudem selbstständig neues Material bestellen oder den Leerstand frühzeitig melden. So werden Warenflüsse optimiert.
- Einsatz von Daten – Die Analyse von Daten ist ein wertvolles Werkzeug, um Potenziale für Optimierungen zu finden. Sie zeigen auf, wo Produkte effizienter hergestellt werden können oder wo noch Bedarf für neue Services besteht.
- Ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft – Anbieter wie Gebrauchthändler für Industriemaschinen sind ein wichtiger Baustein für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Moderne Strategien zielen darauf ab, den gesamten Lebenszyklus von Produkten auszunutzen. Schon im Design künftiger Waren soll dabei bedacht werden, in welcher Form Materialien wiederverwendet werden können.
Fazit
Die aktuellen Strategien der Industrie zielen auf eine stärkere Umsetzung der Digitalisierung ab. In diesem Zusammenhang werden die Ziele der Industrie 4.0 unterstützt. In dieser vierten Industrierevolution sollen künstliche Intelligenzen und digitale Technologien genutzt werden, um Produktionsabläufe zu vernetzen und zu automatisieren. Das Ziel ist es, effizienter und ressourcensparender individualisierte Produkte genau nach Kundenwunsch herstellen zu können.
Dabei spielt auch die Nachhaltigkeit eine Rolle. Einzelne Strategien der Industrie 4.0 wie die Kreislaufwirtschaft zielen darauf ab, Produkten wie Industriemaschinen einen längeren Lebenszyklus zu geben. Das Ziel ist eine Entwicklung entgegen der aktuellen Wegwerfgesellschaft.
Daneben sollen Algorithmen und KI dazu dienen, Abläufe zu glätten und zu automatisieren. Insgesamt sollen Abläufe genau nach dem akuten Bedarf gerichtet durchgeführt werden, um kosten- und ressourcensparend zu agieren.