Ratgeber - Gartenteiche gehören zu den sinnvollsten und schönsten Gestaltungsmöglichkeiten für den eigenen Garten. Ein gepflegter Teich kann das Erscheinungsbild eines Grundstücks drastisch verbessern und einen Versammlungsort für die ganze Familie schaffen, der alle Sinne anregt. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tricks und Kniffen Sie Ihren Gartenteich stets sauber halten können.
Ein Teich braucht Pflege
Um ein Teichprojekt zu realisieren, muss man normalerweise viel Zeit und Mühe investieren. Da wäre es natürlich praktisch, wenn man nach getaner Arbeit einfach die Füße hochlegen und Fische in kristallklarem Wasser beobachten könnte.
Doch so unkompliziert gestaltet sich der Unterhalt eines Gartenteichs leider nicht. Ohne regelmäßige Pflege wird ein Teich irgendwann verschlammen oder komplett von Algen bevölkert sein. Zwar bekommt man mithilfe von Teichschlammsauger und Saugzubehör auch stark verschlammte Teiche wieder in Schuss. Man kann sich das Leben aber einfacher machen und den Teich mit wiederkehrenden Maßnahmen sauber halten.
Wie hält man das Teichwasser dauerhaft klar?
Zunächst einmal sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ein geringes Ausmaß an Algenbildung und Verfärbungen des Wassers normal sind. Erst wenn sich das Wasser wirklich unansehnlich grün oder braun färbt, liegt in der Regel eine Störung des Ökosystems vor.
Sie können das Wasser aber mit relativ einfachen Mitteln sauber halten, ohne scharfe Chemikalien verwenden zu müssen. Gerstenstroh (englisch: Barley Straw) gilt als natürlicher Teichalgenvernichter und schadet weder Ihren Fischen noch Ihren Pflanzen. Produkte auf Gerstenstroh-Basis sind günstig in Pellet-Form oder als flüssiges Extrakt im Fachhandel zu bekommen. Gerstenstroh ist äußerst wirksam und reinigt das Wasser zuverlässiger als teure Chemikalien.
Darüber hinaus haben sich diese Tipps als sehr effektiv herausgestellt:
- Nutzen Sie einen großen Biofilter, der den Teich mit besonders kohlsesäurereichen Wasser versorgt
- Durch die Zugabe von probiotischen Bakterien, lassen sich einzellige Algen aushungern.
- Ein gesunder Bestand an Wasserpflanzen führt dazu, dass Fadenalgen verhungern
- Achten Sie darauf, es mit dem Fischbestand nicht zu übertreiben
- Überfüttern Sie die Fische nicht, das wirkt sich negativ auf die Wasserqualität aus
- Reinigen Sie Steine und Felsen nicht mit Hochdruckreinigern
- Reichen Sie das Wasser mit Sauerstoff an
- Entfernen Sie Müll und anderen Unrat, der in den Teich gespült wird
- Das Aufspannen von speziellen Laubnetzen verhindert wirkungsvoll, dass zu viel Laub im Herbst in den Teich fällt
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Wann ist die beste Jahreszeit für eine Teichreinigung
Im Prinzip genügt es, den Teich zweimal im Jahr zu pflegen. Frühling und Herbst sind jeweils ein guter Zeitpunkt. Eine häufigere Reinigung des Teiches ist nicht nötig. Sie kann sogar kontraproduktiv sein und das biologische Gleichgewicht stören. Außerdem bedeuten Reinigungsarbeiten eine Menge Stress für die Fische.
Sobald der Teich komplett eisfrei ist, ist es an der Zeit, eine gründliche Teichreinigung durchzuführen. Wenn Sie den Teich im Herbst nicht mit einem Netz abgedeckt haben, kann viel Laub und anderes organisches Material in den Teich gefallen sein. Dieses zersetzt sich im Verlauf des Winters langsam und bildet einen schweren Schlamm auf dem Grund.
Teichschlammsauger eignen sich hervorragend für diese Aufgabe und erleichtern die Teichreinigung erheblich. Es ist wichtig, so viel wie möglich von diesem Schlamm zu entfernen. Wenn Sie einen kleinen Teich ohne Fische haben, sollten Sie den Teich möglichst vollständig entleeren, ausspülen und neu befüllen. Denken Sie daran, keine Reiniger oder andere Chemikalien zu verwenden.
Im Herbst ist es möglich, Teichpflanzen zu schneiden, da die meisten verblüht sind. Das sollten Sie auf jeden Fall gründlich erledigen. Wenn Sie Teichpflanzen haben, die der Winterkälte nicht standhalten, entfernen Sie diese aus dem Teich und stellen Sie sie im Frühjahr an einen frostfreien Ort. Ansonsten unterscheidet sich die Reinigung im Herbst nicht großartig von der Reinigung im Frühjahr.
Wird das Teichwasser nicht rechtzeitig vom herabgefallenen Laub gesäubert, sinkt es zu Boden und verfault. Neben der Schlammbildung entstehen dabei auch giftige Gase, die für Fische und andere im Teich lebende Tiere schädlich sind. Sie sollten daher entweder ein Laubnetz aufspannen oder das Laub regelmäßig mit einem Kescher entfernen. Ein Laubhaufen im Garten kann für viele Tiere (Igel, Insekten, Spinnen, Regenwürmer) eine willkommene Hilfe zum Überwintern darstellen.
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Welche Fischarten eignen sich als Besatz für den eigenen Gartenteich?
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Ein Teich ohne Fische ist wie ein Garten ohne Blumen. Wir zeigen Ihnen, welche Fischarten sich unter typischerweise in Deutschland herrschenden Klimabedingungen als Teichbesatz eignen.
Japanische Zierkarpfen (Kois)
Spiegel- oder Zeilkarpfen kommen prinzipiell sehr gut mit schlammigem und sauerstoffarmem Wasser zurecht. Sie werden aber sehr groß, dementsprechend sollten diese wildlebenden Fische auch nur in sehr großen Teichen gehalten werden.Kois stammen vermutlich aus China, wo seit vielen Jahrhunderten gezielt Farbvariationen gewöhnlicher Karpfen gezüchtet wurden. Von dort aus wurden sie auch in Japan populär. Teure Kois galten dort Ende des 19. Jahrhunderts als Statussysmbole der aristokratischen Gesellschaft.
Auch heute noch erzielen besondere Exemplare auf Auktionen Rekordsummen von mehreren Millionen Euro. Als Teichbesatz sind Sie in Tierhandlungen aber natürlich auch deutlich günstiger zu bekommen. Kois werden nicht so groß wie ihre Vorfahren, aber auch diese Fische sollte man nur in ausreichend großen Teichen halten. Das Wasser sollte zudem mindestens 1,50 m tief sein.
Goldfische
Goldfische sind karpfenartige Fische, die ebenfalls zuerst in China gezüchtet wurden. Ihren Namen haben sie von ihrem orange- bis goldfarben glänzenden Schuppenkleid. Goldfische sind Gruppentiere und sollten daher nicht einzeln gehalten werden. Sie können bis zu 20 Jahre alt und bis zu 40 cm lang werden.Goldfisch-Zuchtformen
Diese Zuchtformen der klassischen Goldfische sind bei Aquarianern und Teichbesitzern ebenfalls sehr beliebt:- Black Moor
- Blasenauge
- Demekin
- Drachenauge
- Eierfisch
- Fächerschwanz (Fantail)
- Guckyn
- Hanafusa (Nasenbukett)
- Himmelsgucker (Celestial)
- Jikin (Pfauschwanz)
- Kinranshi (Goldenes Trübauge)
- Kometenschweif (Comet)
- Krötenauge
- Löwenkopf
- Meteor
- Nankin
- Oranda (Holländischer Löwenkopf)
- Osaka-Ranchu (Osaka-Büffelkopf)
- Perlschupper
- Pompon
- Ranchu (Büffelkopf)
- Ryukin
- Sarasa
- Schleierschwänze
- Shubunkin
- Shukin
- Tancho
- Teleskopauge
- Tosakin (Tosa)
- Wakin
- Watonai (Waryu)
Kann man auch andere Tierarten einsetzen?
Der Besatz mit Fischen ist sicherlich die bekannteste, aber nicht die einzige Möglichkeit, einen Teich aktiv mit tierischem Leben zu füllen. Es gibt weitaus mehr Tiere, die man in einem Teich ansiedeln kann. Das ökologische Gleichgewicht kann durch das Hinzufügen weiterer Arten sogar noch verbessert werden.Molche, Frösche und Salamander, die in Ihrer Gegend heimisch sind, können in naturbelassenen Teichen eingesetzt werden. Der beste, natürlichste und auch kostengünstigste Weg der Ansiedlung besteht darin, diese Tiere einfach anzulocken. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass sie auch in Ihrem Garten bleiben.
Fazit: Den Teich sauber halten
Ein Teich ist Hobby, Lebensraum und ein Blickfang für jeden Garten. Nicht umsonst träumen viele Eigenheimbesitzer deshalb vom eigenen Gartenteich. Ist das künstliche Gewässer erst einmal angelegt und mit Pflanzen und Tieren bestückt, fängt die eigentliche Arbeit aber erst an. Unsere wertvollen Tipps helfen Ihnen, Ihren Teich ohne übermäßigen Aufwand stets sauber zu halten. dl