Teilnehmer der Mai-Demo kommen zum Rathausplatz. Foto: zv
Teilnehmer der Mai-Demo kommen zum Rathausplatz. Foto: zv
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Mai-Demo in Harburg: Lästige Randgruppenveranstaltung oder wichtiges Zeichen?

Harburg - Es war, als wehte ein Hauch von tragischer Komik über den Harburger Rathausplatz, als DGB-Mann Wolfgang Brand bei der Kundgebung zum 1. Mai in verächtlich wirkendem Ton mit Anspielung auf die FDP von einer 4,9 Prozent-Partei redete. Denn er sprach zu nicht einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung. Und wer gekommen war, der war meist als Mitglied irgendeiner Partei dort.

So schwelgte auch ein älterer Teilnehmer der Mai-Kundgebung in Erinnerung. "Als ich Lehrling war, war zum 1. Mai der Rathausplatz voller Menschen", erinnert er sich. Davon ist man heute wei, weit entfernt. Gut gemeint waren es rund 130 Menschen, die gekommen waren. Deutlich überpräsent waren Mitglieder der Parteien SPD, Grüne und Linke. Ein Mann von der DKP versuchte die Parteizeitung los zu werden. Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen sprach bei der Kundgebung, die unter dem Motto "Mehr Lohn, Freizeit,Sicherheit" stand, zu den "Harburgern und Harburgerinnen".

So war es nicht verwunderlich, dass einige Teilnehmer, die die Mai-Kundgebung als lästige Pflichtveranstaltung empfanden und es gern sehen würden, wenn die Kundgebung einfach nur Geschichte wird. Man solle sich lieber auf die Mai-Demonstration in Hamburg konzentrieren, zu der immerhin rund 7.000 Menschen gekommen waren.

Es gab aber auch andere Meinungen. So bezeichnete eine Politikerin die Mai-Kundgebung auf dem Harburger Rathausplatz als "wichtiges Zeichen". zv