Harburg - In Sachen leerstehendes Karstadt-Gebäude am Schloßmühlendamm wird die kommenden acht Jahre nicht viel passieren. Das ergab die Antwort des Senats auf eine Kleine anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver (CDU). Bis Ende 2032 ist laut Sprinkenhof GmbH, Verwaltern des Gebäudes, eine "Zwischennutzung" vorgesehen.
Zunächst, und das schoin ab kommenden Monat, soll Karstadt Flohmarktstandort sein. Praktisch. Denn dafür seien laut Verwaltung keine Umbauten nötig.
Im Frühjahr 2025 soll das Gebäude dann eine "Zwischennutzung" bekommen. Was das sein wird? Darüber hüllt sich die Verwaltung mit Verweis auf noch laufenden Verhandlungen, in Schweigen. Man habe aber Kontakt zu Handelsketten aufgenommen. Zudem gebe es mehrere Interessenten, die sich bereits gemeldet hätten.
Zu den möglichen Nutzern gehört auch das Harburger Museum. Dort könne man sich vorstellen schon vor einem Um- oder Neubau dort etwas zu machen. Andere Interessenten, wie die Bücherhalle oder die Volkshochschule, wären auch an dem Standort interessiert, das aber erst nach einem Umbau- oder Neubau.
Das wird nicht 2032 sein, sondern länger dauern. Denn bis dahin rechnet man mit Planungsarbeiten. Danach kommt entweder der Umbau oder der Abriss und der anschließende Neubau. So könne, nach heutiger Einschätzung, erst 2035 dort die "finale Nutzung" aufgenommen werden.
Wie die aussieht, weiß auch niemand. Politik und Verwaltung schwebt ein "Nutzungsmix" vor.
Wie der Teufel im Detail steckt, hat man schon bei einem ersten, kleinen Schritt bemerkt, der die Misere kaschieren soll. Die Schaufenster sollten mit Folien beklebt werden. Das klappte bislang nicht. Der Folienhersteller ging pleite. Dann stellte man fest, dass Folien nicht geeignet sind und die Fenster beschädigen könnten. Jetzt sollen Planen mit Harburg-Motiven her.
Birgit Stöver ist wenig begeistert. Sie sieht durch die langwierigen Pläne und die geplanten Nutzung wenig Chance den Trading-Down-Effekt in der Harburger Innenstadt zu stoppen. Stöver: "Leider entsteht der Eindruck, dass die Verantwortlichen mit der Umsetzung überfordert sind.“ zv