NeulaenderQuarree
Die Brachfläche, auf der das Neuländer Quarree entstehen sollte. Foto: André Zand-Vakili

Linke bringen das peinliche Thema "Neuländer Quarree" auf den Tisch

Harburg - Da streuen die Linken Salz in die Wunde der Verwaltung.

Sie möchten, dass "zuständige Mitarbeite" im Stadtplanungsausschuss über das Neuländer Quarree berichten. Der nicht unbegründet Verdacht der Linken: Das Grundstück an der Hannoverschen Straße Ecke Neuländer Straße, immerhin rund 43.000 Quadratmeter groß, ist nichts weiter als ein Spekulationsobjekt.

Dazu lieferten die Linken einen kurzen Abriss des Immo-Dramas. Denn das "Prestigeprojekt" dümpelt seit Jahren vor sich hin. Außer Kleinigkeiten und auffällige Besitzerwechsel ist nicht viel passiert. In der Realität ist der "weltweiter Leuchtturm der Siedlungstechnik", so eine Bezeichnung 2012 für das Projekt im Binnenhafen, auch fast neun Jahre danach immer noch nichts weiter, als eine umzäunte Brachfläche.

Der erste Investor ging Pleite. Die CG-Gruppe übernahm das Gelände. Die Pläne flogen höher und höher. Aus dem 200-Millionen-Projekt (2012) wurden ein 400-Millionen-Projekt (2019), ohne das sich wirklich etwas tat.

2020 wurde das Gelände, mit dem inzwischen auch erworbenen Areal New-York-Hamburg Gummiwaaren-Company, an den Immobilienfonds „Partners Immobilien Capital Management“ veräußert, der erst 15 Tage zuvor auf der Kanalinsel Guernsey, so die Linken, ins Handelsregister eingetragen wurde. Der Standort hat für den für ein Fonds, dessen Immobilienvermögen auf zwei Milliarden Euro taxiert wird, einen unschätzbaren Vorteil. Dort fallen keine Unternehmenssteuern an.

Auch wenn offiziell weiter Fertigstellungs-Beteuerungen im Raum stehen, gehen Insider nicht von einer tatsächlichen Realisierung aus. Das sei schon vor knapp zehn Jahren beim ersten Verkauf der Fläche durch die Stadt abzusehen gewesen. Denn damals war das Gelände zu einem Preis verkauft worden, bei dem konventionelle Bieter nicht ansatzweise mithalten konnten. Acht Millionen Euro soll die Differenz betragen haben.

"Schon damals war absehbar dass sich für einen Investor das Projekt ohne deutliche Zugeständnisse, wie mehr Bauvolumen oder abstriche in anderen Bereichen, nicht realisieren lässt", so ein Insider. Mittlerweile glauben Experten nicht mehr, dass auf dem Gelände in absehbarer Zeit tatsächlich gebaut wird. zv