12. Ausstellungszyklus „Kunst verbindet...“ im hit-Technopark

111020HitHeimfeld - Mit einer Gemeinschaftsausstellung von sieben Künstlern aus den unterschiedlichsten Sparten der bildenden Kunst startete am 17. Oktober der Ausstellungszyklus 2011/2012 im hit-Technopark. Im Anschluss folgen im Acht-Wochen-Rhythmus die großen Einzelausstellungen.

Wie in jedem Jahr seit 1998 ermöglicht es die Unternehmerfamilie Birkel Künstlern aus Norddeutschland, ihre Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Objekte im Rahmen der Ausstellungsserie „Kunst verbindet...“ ganzjährig in ihrem Technologiezentrum am Tempowerkring, dem einzigen privat geführten in Hamburg und mit 100 Firmen einem der größten in Deutschland, auszustellen.

Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler lobte bei der Eröffnung das in Hamburg einmalige Kunstkonzept von Kuratorin Renate Selinger im hit-Technopark, das auf Kontinuität und Qualität setze. In diesem Ausstellungsjahr stehen alle Arbeiten unter der Überschrift „Kunst verbindet Musik und Dichtung“, wobei bildnerische Ausdrucksformen gattungsübergreifend mit denen aus Literatur und Musik verwoben werden.

Am Beispiel der Künstlerin Burglind Jonas,  die als Musikerin und bildende Künstlerin vielschichtige Ausdrucksmöglichkeiten einsetzen kann, zeigt sich der Zusammenhang von gattungsübergreifenden Schaffensprozessen überdeutlich. In ihren Zeichnungen sind Motive erkennbar, die wie in der musikalischen Kompositionslehre verwendet werden: Sie wiederholen sich, werden variiert und kontrapunktisch gegeneinander gesetzt.

Ganz anders nähern sich Monika Pfeiffer, Tomasz Zielinski und Marie Schirrmacher-Meitz dem Thema. Die Lyrik von Paul Verlaine und Charles Baudelaire beeinflusst die Malerin Monika Pfeiffer, die Pastellkreiden und organische Farbpigmente auf Holz aufbringt, so nachhaltig, dass sie ihre Werke mit Textzeilen der beiden französischen Lyriker überschreibt.

Tomasz Zielinski malt farbintensive Bilder, die wie Rätsel anmuten. Dabei sind Motivfragmente wiederkehrend, die in einigen Bildern auftauchen und durch Titel wie „Tristan und Isolde“, „Cyklistenengelchor“ oder „Russelmelodie“ Schlußfolgerungen und Assoziationen durch den Betrachter herausfordern.

Marie Schirrmacher-Meitz konzentriert sich bei ihren aus selbstgeschöpften Papier bestehenden Objekten und Installationen auf die von ihr so genannten „Künstlerbücher“, die Tiel tragen wie beispielsweise „Doppeltes Lottchen“ in Anlehnung an das Kinderbuch von Erich Kästner oder „NT (Neues Testament), Not for me“.

Mit dem Künstlerpaar Christa Donatius und Michael Jalowczarz wird das Thema „Kunst verbindet Musik und Dichtung“ schließlich so weit entwickelt, dass die verschiedenen Kunstformen unmittelbar zusammenfinden, bzw. sich gegenüberstehen. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Dirigenten Alexander Mottok entstanden 33 Bilder und 33 Klang-Kompositionen, die als Video zu sehen und über Kopfhörer zu hören sind. Jedem Bild wird dabei ein Klanggebilde zugeordnet. Der Farbeinsatz der Malerin ist leitmotivisch zu verstehen, das bedeutet zum Beispiel: Schwarz: klar und deutlich, real –Rot: intensiv und lebendig, bedrohlich.
Kontrapunktisch dazu erscheinen die Holzskulpturen von Michael Jalowczarz, der auf dem Waldgut Daudieck inmitten seines potentiellen Arbeitsstoffes lebt und die Unmittelbarkeit der Natur in seine Arbeiten einfließen läßt. Die Bewegtheit seiner Skulpturen wirkt wie ein Tanz zu lautloser, unhörbarer Musik.

Das sind die Künstler, die im hit-Technopark ausstellen:


Tomasz Zielinski, Malerei
Der ehemalige Meisterschüler der Warschauer Kunstakademie kam 1981 mit 27 Jahren nach Deutschland und lebt heute in Hamburg. Er sieht seine Malerei als seine Aufgabe, die er sich selbst stellt und die sich mit politischen, sozialen, und existenziellen Themen beschäftigt, über die er Klarheit gewinnen will.

Monika Pfeiffer, Bildhauerei und Malerei
Die Filmemacherin, Bildhauerin und Malerin, kam 2010 nach langem Auslandaufenthalt nach Deutschland zurück und lebt heute in Wismar. Sie malt mit Pastellkreiden auf Holz und hat diese Technik, die in Frankreich eine lange Tradition hat, dort verfeinert und weiterentwickelt.

Christa Donatius, Malerei, und Michael Jalowczarz, Bildhauerei
Das Künstlerpaar lebt und arbeitet auf Gut Daudieck, zwischen Buxtehude und Stade gelegen. Die Malerin empfängt ihre Inspiration aus dem Alltag. Kunst und Leben, dieser fortlaufende Prozess  bestimmt ihr künstlerisches Schaffen.
Bei Michael Jalowczarz zeigt das Material Holz den Weg bis zur endgültigen Skulptur. Er findet sein Material spontan und zufällig durch seine ästhetische Wahrnehmung in seiner unmittelbaren Umgebung.

Alexander Mottok, Komposition
Der 1972 in Kiel geborene Komponist und Dirigent Alexander Mottok lebt heute in Hamburg. Als Violinist konzertiert er mit verschiedenen Kammermusikensembles in der ganzen Welt. Das Bild/Klang-Projekt mit Christa Donatius entstand 2008.

Marie Schirrmacher-Meitz, Objekte und Installation
Die gebürtige Westfälin lebt seit vielen Jahren in Hechthausen an der Oste und hat sich mit Ihren Papierarbeiten auch international einen Namen gemacht. Sie zeigt, dass Kunst aus selbstgeschöpftem Papier mehr ist als ein Trägermedium.

Burglind Jonas, Zeichnungen und Fotografie
Solofagottistin, Pianistin, Komponistin und ein Studium der Bildenden Kunst an den Kunsthochschulen in Kassel und Amsterdam sind Stationen der Künstlerin Burglind Jonas, die sich mit ihrer hintergründigen Bildsprache abseits des gängigen Kunstbetriebs bewegt.  



Die Ausstellungstermine 2011/2012 im hit-Technopark

17. Oktober bis 9. Dezember 2011
Gemeinschaftsausstellung aller Künstler

12. Dezember 2011 bis 10. Februar 2012
Tomasz Zielinski, Malerei

13. Februar bis 20. April 2012
Burglind Jonas, Zeichnungen und Fotografie

23. April bis 22. Juni 2012
Monika Pfeiffer, Malerei

25. Juni bis 17. August 2012
Christa Donatius und Michael Jalowczarz, Malerei und Bildhauerei

20. August bis 12. Oktober 2012
Marie Schirrmacher-Meitz, Installation und Objekte