Piefige Politik macht Harburgs Stadtparkbühne kaputt

110730KKTF6Harburg – Bezirksamt und Politik tun sich nach wie vor schwer, das öffentliche Leben in Harburg zu entstauben und das piefige Kleinstadt-Image abzulegen. Jüngstes Beispiel: Die vorläufige

Absage an die Macher des Harburger Kultfestivals „Keine Knete – trotzdem Fete“ (Kurz: KKTF). Sie wollten –  wie zuletzt vor zwei Jahren – auf und vor der idyllisch gelegenen Freilichtbühne im Harburger Stadtpark zwei Tage lang feiern – mit Musik, Theater, Poetry Slam, Graffiti und Kinderfest.

Aber das Bezirksamt sagte nein! Begründung: Es gebe die Regel, dass dort im Stadtpark nur eine „laute“ Veranstaltung pro Monat genehmigt werde. KKTF könne gerne einen Tag feiern, aber zwei? Das geht nicht! Warum überhaupt? Da ist eben eine Regel, die das Bezirksamt selbst aufgestellt hat – weil es Angst vor zu heftigen Anwohnerprotesten hat! Die hatten sich auch schon lautstark beschwert, haben sogar eine Bürgerinitiative gegründet. Nicht etwa gegen die KKFT-Macher, nein, es gab auf der Freilichtbühne vor einigen Jahren die eine oder andere Veranstaltung, bei der sich niemand um die behördlichen Auflagen kümmerte. Dann gibt natürlich Ärger, und trifft die Falschen.

Das Bezirksamt möchte natürlich nicht im Regen stehen und versteckt sich bei seiner schriftlichen Ablehnung hinter der Politik:In der Sitzung des Regionalausschusses am 13. 02. 2013 wurde nochmals bestätigt, dass auf der Freilichtbühne nur eine laute Veranstaltung pro Monat durchgeführt werden darf. Das bedeutet, dass Sie die Bühne nur an einem Tag nutzen dürfen. Die Veranstaltung darf maximal 5 Stunden dauern und muss um 22.00 Uhr beendet sein. (...)“

Und nun? Julius Detlefsen von KKTF sagt: „Das Bezirksamt hat uns angeblich eine Ersatzfläche zugewiesen. Davon wissen wir nichts.“ Gestern hat sich nun der SPD-Bezirksabgeordnete Torsten Fuß aus seinem Urlaubsdomizil bei harburg-aktuell gemeldet und verkündet: Da sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. KKTF könne stattfinden, allerdings nicht im Stadtpark, sondern vermutlich auf dem Schwarzenberg.

Eigentlich absurd: Warum gibt es überhaupt die herrliche Freilichtbühne im Stadtpark, wenn sie nur nach willkürlich festgelegten Regeln genutzt werden darf. Auf dem Schwarzenberg, auf dem Rathausplatz oder an der Außenmühle gibt es auch Anwohner. Und trotzdem darf dort auch mal mehrere Abende hintereinander laut gelebt werden. Wer sammelt mal Unterschriften für ein Bürgerbegehren „KKTF im Harburger Stadtpark“? ag