Heimfeld - "Das Bild des Wasserwerfers und eines Knäuels Autonomer vor der Polizeisperre zur Friedrich-Ebert-Halle beherrscht die Newsticker. So sehr, dass für viele auf den heimischen Sofas fast untergeht, was vor dem roten Backsteinturm der Heimfelder Sankt Paulus Kirche geschieht", stellt selbst das Harburger Bündnis Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt fest, das die zentrale Gegendemonstration gegen die Veranstaltung der AfD in der Friedrich-Ebert-Halle organisiert hatte. Man dürfte "den breiten zivilgesellschaftlichen Protest nicht aus den Augen verlieren".
So gingen die Auftritte von Pröpstin Carolin Decke, Harburgs DGB-Vorsitzender Wolfgang Brandt, Özlem Nas von der Schura, Holger Böhm, Vorsitzender der Harburger Bezirksversammlung oder anderen Gruppen nahezu unter. Laut ihrer Zählung waren 3500 Menschen gekommen, um zu protestieren. Die Polizei sprach von knapp 3000 Teilnehmern.
Die erlebten eine von der linksautonomen Szene gekaperte Veranstaltung mit dem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas gegen Krawallmacher, die die Polizei abhalten vom Veranstaltungsort der AfD, denen die Veranstalter des Gegenprotestes aber nicht Herr wurde. Dabei hatte man noch "Glück gehabt". Teil der linksautonomen Szene waren lieber nach Halle gefahren, um dort gegen den Auftakt des Wahlkampfs der AfD für die Bundestagswahl zu demonstrieren.
Die AfD reibt sich in Hamburg die Hände. Zwar wurde den Teilnehmern der Veranstaltung "ganz Hamburg hasst die AfD" entgegen geschrien. Das dürfte allerdings ein Wunschtraum sein. Laut der neuesten Umfrage des Instituts Trend Research im Auftrag von Zeit:Hamburg und Radio Hamburg kann die AfD mit 11 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Damit hätte sie ihre Ergebnis zur Bürgerschaftswahl 202 etwa mehr als verdoppelt. zv