Neugraben - Ralf-Dieter Fischer ist tot. Der Politiker starb bereits am 19. Januar in einem Krankenhaus. Fischer wurde 76 Jahre alt. Erst im vergangenen Jahr hatte er die politische Bühne im Bezirk Harburg verlassen, die er über Jahrzehnte mit prägte.
Fischer, der 1948 in Sieverstedt in Schleswig-Holstein geboren wurde, wuchs zunächst in Wilhelmsburg, dann in Neugraben auf, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1972 trat er als 24-Jähriger in die CDU ein. Bereits 1974 wurde „RaDiFi“ in die Bezirksversammlung gewählt. Von 1982 bis 1997 war Fischer Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Später war er Kreisvorsitzender der CDU in Harburg und seit 2004 Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksversammlung, wo er in dieser Funktion seiner Frau Lydia folgte, die vier Jahre lang das Amt inne hatte. Im vergangenen Sommer zog er sich aus der aktiven Politik zurück.
2004 hatte Fischer mit dem 2013 verstorbenen Grünen-Politiker Ronald Preuß die schwarz-grüne Koalition im Harburger Rathaus festgezurrt. Das Bündnis hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. In der Bezirksversammlung galt er als redegwandt und spitzfindig.
Nach seinem Rückzug aus der Politik wollte Fischer sich vermehrt seiner zweiten Leidenschaft, der Kunst, widmen und mit seiner Frau Lydia, die er an seinem Wohnort in Neugraben in der Gemeindejugend der Michaelis-Gemeinde kennengelernt hatte, reisen.
Der Rechtsanwalt hinterlässt neben seiner Frau zwei Töchter und Enkelkinder. Seine Tochter Brit-Meike Fischer-Pinz ist Oberärztin im Krankenhaus Harburg und ist ebenfalls in der Politik. Sie ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bezirksversammlung.
Bei Parteifreunden löste sein Tod Bestürzung aus. „Meine Gedanken sind bei seiner Frau Lydia, seinen beiden Töchtern und Enkelkindern. Auch politisch und parteipolitisch wiegt sein Verlust schwer. Ralf-Dieter war ein Vollblutpolitiker, der nicht nur in der Harburger Politiklandschaft große Spuren hinterlassen hat“, so André Trepoll, Bürgerschaftsabgeordneter der CDU.