Enkel statt Bürgerschaft: Lydia Fischer tritt nicht wieder für die CDU an

110114LydiaHarburg – Nach Staatsrat Carsten Lüdemann hat auch die Bürgerschaftsabgeordnete Lydia Fischer auf eine Kandidatur für die Bürgerschaftswahl verzichtet.

Damit wird viel Druck aus der CDU genommen. Insider hatten noch einen harten internen Wahlkampf zwischen den Bewerbern erwartet. Läuft es für die Christdemokraten so schlecht, wie es prognostiziert wird, werden in der nächsten Bürgerschaft nur drei CDU-Abgeordnete aus dem Bezirk sitzen.

Harald Krüger, der im Kampf um die Listenplätze nach Christoph Ahlhaus das beste Ergebnis auf sich vereinen konnte, ist auf der Landesliste auf Platz neun. Sein Einzug in die Bürgerschaft gilt damit als ziemlich sicher. Aus den beiden Wahlbezirken Harburg und Süderelbe dürften nach bisherigen Prognosen lediglich jeweils ein CDU-Abgeordneter ins Hamburger Rathaus schaffen.

Im Wahlkreis Harburg ist die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver auf den Spitzenplatz gesetzt worden. Auf Platz zwei und drei folgen Rainer Bliefernicht aus Marmstorf und Michael Hagedorn. Im Wahlkreis Süderelbe ist der Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll auf Platz eins gesetzt. Ihm folgen Dr. Antje Jäger und Wolfgang Müller-Kallweit.

Zwar wird offiziell so getan, als sei es offen, wer gewählt wird. Denn das neue Wahlrecht sieht vor, dass der Wähler sich seinen oder seine Kandidaten selbst aussuchen und sie mit bis zu fünf Stimmen wählen kann. Tatsächlich dürfte der Spitzenplatz auf dem Wahlzettel bei dem neuen, komplizierten Wahlrecht auch darüber entscheiden, wer die meisten Stimmen bekommt. Zumindest haben die Kandidaten einen Vorteil. Sicher können sie sich aber nicht sein. So wäre bei der letzten Bürgerschaftswahl nach dem neuen Wahlrecht Rainer Bliefericht ins Hamburger Rathaus gekommen. In Süderelbe hatte Jäger die meisten Stimmen holen können.


Der Jurist Lüdemann, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat, wird sich beruflich neu orientieren. Lydia Fischer, gerade Oma geworden, widmet sich der Familie. „20 Jahre war ich in politischen Ämtern. Irgendwann ist es gut“, sagt sie. „Jetzt ist die Familie dran. Das ist die richtige Entscheidung für mich, sie fühlt sich stimmig an.“ zv