Harburg - Nun ist auch die Politik aufgewacht. Die SPD möchte sich über illegales Glücksspiel informieren, nachdem eine Task Force aus Bezirksamt und Polizei aufgestellt wurde, die gezielt diesem Phänomen nachgehen soll.
Tatsächlich wurde der Umfang des illegalen Glücksspiels in Harburg erst durch die Coronapandemie offenbar. Bei Kontrollen im Zusammenhang mit der Eindämmungsverordnung stießen die Behörden bereits seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 immer wieder auf Spielautomaten, die illegal zum Glücksspiel genutzt wurden.
Vor allem in sogenannten Kulturvereinen, windigen Kneipen und Kiosken wurden solche Geräte entdeckt. Teilweise hatte man in Hinterhöfen Verschläge gebaut, wo die Geräte hingen. Auch Keller wurden für illegales Glücksspiel genutzt.
In mehreren Kulturvereinen wurden sogar bei Kontrollen immer solche Geräte entdeckt und sichergestellt. Sichergestellte Automaten waren offenbar schnell ersetzt worden.
Die Task Force wurde erst jetzt aufgestellt. Ein Hintergrund dürfte sein, dass die Kontrollen zur Überprüfung der Eindämmungsverordnung deutlich nachlassen werden. Es wurde befürchtet, dass gleichzeitig das illegale Glücksspiel ohne Kontrollen wieder deutlich zunehmen wird.
Welchen Umfang der Einsatz von Spielautomaten im Bereich illegales Glücksspiel in Harburg hat, weiß die Behörde nicht. Zwar wurden massenhaft Automaten sichergestellt. Einen Überblick über die Zahl der Geräte gibt es laut Bezirksamt bei der Verwaltung aber nicht. Genauso ist es bei der Polizei, auch dort wurden die Fälle nicht so erfasst, dass sie statistisch ausgewertet werden können. zv