Ex-Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen. Foto: zv
Ex-Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen. Foto: zv
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Keine Kandiatur:Fredenhagen ist als Bezirksamtsleiterin Geschichte

Harburg - Ex-Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen will sich nicht erneut auf ds Amt bewerben. "Sie will nicht Teil von politischen Erpressungsspielchen sein", so eine Politikerin aus der SPD.

Fredenhagen war Favoritin von SPD-Fraktionschef Frank Richter. Für ihn dürfte der Verzicht Fredenhagens auf das Amt eine herbe Niederlage sein. Harburg drohen damit, sollte es zu einer Koalition aus SPD, Grüne und Linke kommen, politisch chaotische Zeiten.

Die letzte Bezirksversammlung dürfte nicht unerheblich für den Verzicht Fredenhagens auf das Amt der Bezirksamtsleiterin gewesen sein. Mehrere Abgeordnete der SPD waren nicht gekommen. Es waren die Abgeordneten, die mit dem Richter-Lager im Streit liegen. Für Beobachter war das ein klares Zeichen. Mit ihnen kann die SPD nicht rechnen - auch nicht bei der Wahl einer Bezirksamtsleiterin Fredenhagen. Denn eine Koalition aus SPD, Grüne und Linke kommt lediglich auf 27 Sitze. Die Opposition hat 24. Fallen bei der SPD die Abgeordneten weg, mit denen man im Streit liegt, wäre es eine "Minderheitsregierung".

Das gilt nicht nur für die Wahl der Bezirksamtsleitung. Bei allen politischen Themen kann diese Koalition durch die besondere Situation in Harburg "Schiffbruch" erleiden. Was die Situation besonders brisant macht. Die Vorwürfe gegen SPD-Mitglieder, denen die Zerstörung von Wahlplakten der Genossen vorgeworfen, zerbröselt juristisch. Drei in einem nach einer Strafanzeige eröffneten Strafverfahren mit mehreren Beschuldigte sind bereits als unschuldig eingestuft worden.

Fredenhagen soll jetzt einen Job in der Soziualbehörde bekommen haben. Wer an die Spitze des Harburger Bezirksamtes kommt, ist dagegen noch völlig unklar.

Fredenhagen war als Bezirksamtsleiterin von Anfang an umstritten.Vor sechs Jahren platzte deswegen schon die Koalition aus SPD und CDU. Die CDU hätte lieber Klaus Thorwarth gehabt. Richter setzte auf die in politischen Kreisen als leicht lenkbar geltende Fredenhagen.

Auch bei den Gesprächen nach der letzten Bezirkswahl, bei der in Harburg Rot-Grün die Mehrheit verloren hatte, war Fredenhagen, bei dem die CDU und die SPD nicht zusammen kamen.

Rainer Bliefernicht, Fraktionsvorsitzender der CDU sieht den Rückzug Fredenhagens von einer Bewerbung positiv. "Es ist die Chance neuen Schwung in das Bezirksamt zu bekommen", sagt Bliefernicht. Dass eine fehlende Spitze schnell zum Problem wird, sieht er nicht.  "Solange Dierk Trispel die stellvetretung ausübt, habe ich keine Bedenken. Der macht einen guten Job."