Harburg - Da ging Michael Sander von den Grünen auf die Palme. Mit den Stimmen der AfD brachte die CDU einen Antrag in der Bezirksversammlung durch, nach dem weitere Planungen und Arbeiten an der B 73 erst dann stattfinden, wenn die A 26 als Ausweichstrecke in trockenen Tüchern ist.
Für Sander, den Grünen und Linken, war die Abstimmung eine herbe Erfahrung. Ihr Demokratieverständnis beruht darauf, dass gewählte Volksvertreter von der AfD konsequent ausgegrenzt werden. Nicht nur das. Den drei Parteien, die gern als Koalition im Harburger Rathaus den Ton angeben wollen, wurde klar gemacht, dass sie nicht über die nötige Mehrheit verfügen.
Schuld daran ist die SPD, deren Fraktionsvorsitzenden Frank Richter und Natalia Sahling bekommen es einfach nicht hin, die fünf Abweichler in der Fraktion einzubinden. Stattdessen haben ihnen noch Posten in Ausschüssen weggenommen, was sicherlich nicht die Situation verbessert.
Rainer Bliefernicht, Fraktionsvorsitzender sieht das locker. Er nimmt die Stimmen, die er für seine Anträge bekommen kann. In dem Fall auch von der AfD. "Wenn der Antrag gut für Harburg ist, wollen wir ihn auch durch bekommen", sagt er.
Das sieht er gerade für das Projekt A 26. Sie wäre die Strecke, die die B 73 von Verkehr, insbesondere Schwerlastverkehr wie eine Ortsumgehung, entlasten würde. Planungen oder Umsetzungen von Plänen, die eine Verkehrsberuhigung, vor allem in Verbindung mit baulichen Maßnahmen, wie die Einengung auf eine Fahrspur, sieht er kritisch. "Wir haben jetzt schon bei Problemen auf der A 7 dort Verkehrschaos", sagt Bliefernicht. "Bei einer Verkehrsberuhigung ohne A 26 wäre das ein Dauerzustand werden." zv