Nachwahl: Beteiligung unter 30 Prozent brachte kaumVeränderung

110516Wahl2Harburg - Um 18 Uhr stand fest: Das war eine Mau-Wahl. Nur etwa 130 der rund 450 Wahlberechtigten, die durch die Ausgabe falscher Stimmzettel am 20. Februar ungültig gewählt hatten, nutzten die Möglichkeit ihre Stimme abzugeben.

Damit lag die Wahlbeteiligung bei knapp 29 Prozent. "Ich hatte schon damit gerechnet, dass mehr Wähler kommen", sagt Landeswahlleiter Willi Beiß, der kurz vor 18 Uhr die beiden Wahllokale an der Grumbrechtstraße und am Kirchenhang besucht hatte.

An der Grumbrechtstraße kamen über den ganzen Tag lediglich fünf Wähler. Die zweite Schicht der Wahlhelfer erlebte lediglich einmal, wie ein Wahlzettel in die Urne gesteckt wurde. Am Kirchenhang gaben 72 Wähler ihre Stimme ab. Dort zeichnete sich kurz nach der Schließung des Wahllokals ab, dass Matthias Czech in der Bürgerschaft bleiben wird. Barbara Schulz, die durch die Neuwahl die theoretische Möglichkeit hatte noch an Czech vorbei zu ziehen, bekam laut einer ersten Auszählung nur knapp ein Sechstel der Stimmen, die Czech auf sich vereinen konnte. Rund 50 weitere Wähler nutzten die Möglichkeit der Briefwahl.

 

Eine weitere Enttäuschung brachte die schwache Wahlbeteiligung noch mit sich. Viele hatten gedacht, dass man daraus einen Trend ablesen könnte, wie sich das Wahlverhalten nach der Atomkatastrophe in Fukoshima entwickelt hat. Das wird jetzt aufgrund der so wenig abgegebenen Stimmen nicht repräsentativ möglich sein. zv