Neuer Chef im Harburger Rathaus: Christian Carstensen (SPD). Foto: Lenthe-Medien/Reimer
Neuer Chef im Harburger Rathaus: Christian Carstensen (SPD). Foto: Lenthe-Medien/Reimer
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Neuer Chef im Harburger Rathaus: So lief die Wahl von Christian Carstensen

Harburg - Das Harburger Rathaus hat einen neuen Chef: Die Bezirksversammlung hat den 53 Jahre alten Volkswirt Christian Carstensen (SPD), wie bereits Dienstagabend berichtet, mit großer Mehrheit zum neuen Bezirksamtsleiter gewählt. Für den Leiter der Präsidialabteilung der Stadtentwicklungsbehörde stimmten 37 Abgeordnete. Sein Gegenkandidat, der 33 Jahre alte Politologe Julian Georg (Die Linke) bekam nur neun Stimmen, drei Abgeordnete enthielten sich.

Die beiden Kandidaten verfolgten gemeinsam auf der Zuschauerbank im Harburger Ratssaal die Auszählung. Nach der Verkündung gratulierte Georg seinem Konkurrenten, bevor er sich dem Applaus der Abgeordneten anschloss.

Nachdem Carstensen die Wahl angenommen hatte, bedankte er sich bei allen Abgeordneten: „Man hatte mich vor einer Kandidatur in Harburg regelrecht gewarnt. Die Bezirksversammlung sei so fürchterlich unsortiert.“ Damit war sicher auch die SPD-Fraktion gemeint, die nach der Bezirkswahl im Juni 2024 zwar als stärkste Fraktion dastand, inzwischen aber gespalten ist. Das hatte zu wechselnden Mehrheiten geführt.

Carstensen: „Ich bin mir sicher, dass die Situation falsch eingeschätzt worden ist.“ Das offene und transparente Verfahren zur Findung von Kandidaten für das höchste Amt im Bezirk sei sehr fair gewesen. Carstensen: „Andere Bezirke sollten sich ein Beispiel daran nehmen.“

Offenbar hatte auch der unterlegene Kandidat die Abgeordneten beeindruckt. Viele hatten ihn am Ende allerdings doch nicht gewählt, aber der langanhaltende Beifall für Julian Georg beeindruckte schon.

Harburg blickt auf ein Jahr ohne Bezirksamtsleitung zurück. In dieser Zeit wurde der Bezirk zwar solide verwaltet, doch fehlte eine führende Persönlichkeit mit Visionen. Carstensen ist nun zwar gewählt, aber noch nicht offiziell im Amt. Die Ernennung durch den Senat steht noch aus und könnte sich wegen der Sommerpause um bis zu acht Wochen verzögern. Zudem bleibt abzuwarten, wann Stadtentwicklungssenatorin Karin Pein ihren Abteilungsleiter freigibt – die sogenannte Haltefrist kann bis zu drei Monate dauern.