"Tafel der Kulturen": Kein Geld für Abklatsch des "Dinner in Weiß"

120910BeekenHarburg - Anfang des Jahres war der Versuch gescheitert, in einer ehemaligen Cocktail-Bar am Krummholzberg ein muslimisches Kaufhaus einzurichten. Die heftige Debatte über das Vorhaben hatte den SPD-Bezirksabgeordneten

Heinz Beeken (Foto) auf die Idee gebracht, in Harburg einmal im Jahr nach dem Vorbild des „Dinner in Weiß“ aus Paris eine „Tafel der Kulturen“ anzubieten.

Sie soll vor dem Harburger Rathaus stattfinden, die „ansässige Gastronomie, Eventmanager und Vereine verschiedenster Couleur“ einbinden und die im Bezirk vertretenen Nationalitäten buchstäblich an einen Tisch bringen. Der Antrag für die Bezirksversammlung war schnell geschrieben. Und es gab – was Wunder bei einer absoluten SPD-Mehrheit –  auch einen entsprechenden Beschluss.

 

Das war im Februar. Seither ist nicht viel passiert. Oder doch? Immerhin war zu hören, dass drei Mitarbeiter des Bezirksamts über einem Konzept für diese Veranstaltung brüten. Bezirksamtssprecherin Beatrice Göhring wollte dies nicht bestätigen, sagt aber: „Ja, es gibt inzwischen ein Konzept. Es hapert aber noch bei der Finanzierung.“ Damit ist schon mal klar, dass es in diesem Jahr sicher keine „Tafel der Kulturen“ geben wird.

Und nun? Vielleicht ist Beekens Idee auch viel zu kompliziert gedacht. Schon vor einem Jahr hatte eine indische TU-Studentin gegenüber harburg aktuell über regelmäßige Treffen mit ihren Landsleuten berichtet, bei denen sie sich gegenseitig mit Gerichten aus ihrer Heimat verwöhnen. „Wir fühlen uns in Harburg wohl“, sagte die Studentin. „Bei so einem Essen mit gewohnten Speisen ist das Heimweh nicht so groß.“ Sie schlug damals vor, die Treffen auch auf andere Nationalitäten auszuweiten und dann auch Harburger dazu einladen. Gastronomen brauchte man dazu jedenfalls nicht, und auch keinen Eventmanager.

Citymanager Matthias Heckmann sieht die Idee jedenfalls schon mal positiv: „Wir tun schon einiges, um Harburg zu einer Studentenstadt zu machen. Das würde gut passen.“ mz