Reichsstraßen-Hickhack: FDP befürchtet Verkehrs-Gau in Harburg

091111ReichsstrasseHarburg- Im Hickhack um die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße  und den Bau der Hafenquerspange wird Harburg das Opfer sein. Davon geht Immo von Eitzen (FDP) aus. „Es gibt Argumente für und gegen die Verlegung, die vor allem die Wilhelmsburger betreffen“, so von Eitzen. „ Aber über Harburg schwebt vor allem ein Damoklesschwert in Form der Frage, ob die alte Reichsstraße noch lange genug durchhalte und die Mobilitätsinteressen der Südelbier gegenüber IBA/IGA entsprechend gewürdigt werden. Eine Situation, in der ausnahmslos alle Hauptverkehrsstrecken nach Norden ganz- oder teilweise ausfallen, wäre ein verkehrspolitischer GAU.

Da die Behörde zum Ende des Beteiligungsverfahrens deutlich gemacht habe, dass sie voll auf Konfrontationskurs mit den Wilhelmsburgern, vor allem im Osten der Elbinsel, liege, sei im Laufe eines Planfeststellungsverfahrens mit erheblichen Verzögerungen durch Einwendungen und Klagen zu rechnen. Weiterhin habe die Behörde während des gesamten „Beteiligungsprozesses“ keine seriösen Vorschläge für eine Finanzierung von für die Betroffenen spürbaren Lärmschutzverbesserungen vorlegen wollen oder können. Dazu sei die beabsichtigte Verlegung wesentlich von der Kooperation mit der DBAG abhängig, von deren Seite es aber hinsichtlich des Zeithorizontes von Planung und Umsetzung keine Signale gebe, die auf schnelle Ergebnisse hindeuten würden.

Mit einem Bau sei nach Einschätzung von von Eitzen frühestens gegen Mitte des kommenden Jahrzehnts zu rechnen. Dabei ist Eile geboten. Der bautechnische wie der verkehrsrechtliche Zustand der Reichsstraße ist nach Einschätzung des Politikers „unübersehbar labil“. Von Eitzen: „Da die Ausbauarbeiten auf der A1 noch lange andauern werden, auf der Haupthafenroute vor allem an Rethe- und Kattwykbrücke Neubauten bevorstehen und Elbtunnel wie Anschluss der A26 jahrelange Bautätigkeit erwarten lassen, ist die Wilhelmsburger Reichsstraße bis weit in das nächste Jahrzehnt eine neuralgische Verbindung aus dem Süden der Metropolregion nach Hamburg.“ zv