Unglaublich aber wahr: Arbeiten im Gloria-Tunnel haben begonnen

121010tunnel Harburg- Fußgänger, die derzeit den Gloria-Tunnel zwischen Seevepassage und Lüneburger Straße passieren, schauen etwas verdutzt. Hier wird gearbeitet? Ja. Nach monatelangem Hickhack haben tatsächlich

Handwerker in dem als "Schmuddeltunnel" verschmähten Schandfleck der Harburger Innenstadt ihre Renovierungsarbeiten aufgenommen. Der Plan: Der Innenbereich des Tunnels wird für eine Summe von 370.000 Euro saniert.

So soll eine neue Beleuchtung den Tunnel für Passanten heller und freundlicher machen. Außerdem wird eine 150 Quadratmeter große Ladenfläche entstehen, in der sich 2013 die Internationale Bauaustellung (IBA) präsentieren soll. Wie der ebenfalls dringend sanierungsbedürftige Außenbereich des Tunnels umgestaltet wird, steht nach Angaben des Bezirksamtes noch nicht fest. Laut der Pressesprecherin des Bezirksamtes Beatrice Göhring sollen die Baumaßnahmen im März 2013 fertiggestellt sein. Außerdem sagt sie: "Wenn die IBA zu Ende ist, gibt es Pläne, die Fläche für eine Galerie zu benutzen."

Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Fraktion, sagte zu den Maßnahmen: "Wir werden nun den Tunnel so umgestalten, dass die Bürger dort gerne durchgehen. In den letzten Jahren war der Tunnel menschenunwürdig und passte nicht in das Stadtbild." Heimath kündigte außerdem an, dass der Außenbereich des Tunnels ebenfalls umgestaltet wird. Genaueres wollte er aber nicht verraten: "Wir können uns nur an den Mitteln orientieren, die uns zur Verfügung stehen. Sicher werden wir da was machen, da sind wir aber noch in Gesprächen." Eine genaue Zeitplanung gebe es laut Heimath nicht.

Ralf-Dieter Fischer, Fraktionschef der CDU Harburg, sieht die Sanierungspläne eher als "zweitbeste Lösung" an. "Wenn man den Tunnel wirklich bürgerfreundlicher gestalten will, dann reicht es einfach nicht aus, ein paar Glühbirnen auszutauschen. Da hätte man mit Experten sinnvolle Konzepte erarbeiten und umsetzten müssen." Seine Kritik richtet sich aber auch direkt an die SPD-Fraktion Harburg: "In Altona wurde gerade ein Bahnhofstunnel für eine Million Euro umgestaltet und da ist es nicht zu verstehen, warum im Bezirk Harburg wieder gespart wird. Da hätte sich die SPD mal viel stärker einsetzten müssen."

Zu den aktuellen Sanierungsarbeiten im Tunnel scheint es aber noch einen Informationsmangel zu geben. Heinke Ehlers, familienpolitische Sprecherin der GAL Fraktion, meinte: "Wir haben im Hautpausschuss den Bezirksamtsleiter (Thomas Völsch, Anm. d. Red.) gefragt, was dort denn jetzt genau umgesetzt wird. Eine Antwort haben wir allerdings nicht bekommen und waren deswegen leicht irritiert." Diese soll es heute im Stadtplanungsausschuss geben. (pw)