Harburg - Der Bezirk Harburg hat in den vergangenen Monaten durch Massenschlägereien und schwere Gewalttaten immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt. Ein klar erkennbarer Kriminalitätsschwerpunkt war und ist hierbei das Phoenix-Viertel rund um die Wilstorfer Straße.
Am 26. Juni kam es wie berichtet im beliebten Einkaufszentrum Phoenix-Center zu einer weiteren Gewalttat: Im Bereich des „Food Court" im Untergeschoss verletzte ein Mann vor den Augen dutzender Passanten einen anderen mit einem Messer schwer. (Foto) Das Opfer verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Es soll sich um einen sogenannten „Ehrenmord“ gehandelt haben.
Trotz der sich immer schneller drehenden Gewaltspirale bezeichnet der rot-grüne Senat die Situation im und um das Phoenix-Viertel weiterhin als „grundsätzlich unauffällig“ und will auch nach der erneuten Gewalttat, die diesmal tödlich verlief zur allgemeinen Tagesordnung übergehen. Dies geht aus der Senatsantwort auf eine aktuelle Anfrage der Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver und André Trepoll hervor.
Für Birgit Stöver, in deren Wahlkreis das Phoenix-Viertel und das Phoenix-Center liegen, grenzt diese Lagebewertung an Realitätsverweigerung: „Das Herunterspielen der Harburger Situation ist unerträglich. Was muss eigentlich noch passieren, damit SPD und GRÜNE im Senat, der Bürgerschaft und im Harburger Bezirksamt den Ernst der Lage in Harburg erkennen? Die Liste von Gewalttaten und darauffolgenden Großeinsätzen wird wöchentlich länger und länger. Zurück bleiben traumatisierte Passanten, ratlose Geschäftsinhaber und ein Umfeld, das zum Angstraum werden könnte, wenn nicht gegengesteuert wird. Dass das PK 46 personell unterbesetzt ist, macht die Situation vor Ort nicht besser.“
So wurden laut der aktuellen CDU-Anfrage allein für das zwischen Harburger Ring und Buxtehuder Straße gelegene Polizeikommissariat (PK) 46 in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 7.228 Einsätze über die Notrufnummer 110 registriert.
Beim am Neugrabener Markt gelegenen PK 47 waren es rund 3.500 Einsätze. Für Birgit Stöver und André Trepoll ist es verantwortungslos, dass beim PK 46 insgesamt 25 Dienstposten gar nicht besetzt sind. Und auch am PK 47 sind im Vergleich zum Dezember über drei volle Stellen weniger besetzt.
Die beiden Politiker betonen: „Als CDU setzen wir uns seit Jahren für mehr Polizeipräsenz „auf der Straße“ ein. Wir wollen Hamburg zur sichersten Großstadt Deutschlands machen. Leider verweigern sich SPD und GRÜNE weiterhin hartnäckig einem entschlossenen Handeln. Die Folgen dieser rot-grünen Ausblendung von Tatsachen sind in Harburg mittlerweile dramatisch. Die offenen Dienstposten an den beiden Harburger Polizeikommissariaten müssen daher unverzüglich besetzt werden, damit die Polizeipräsenz an den bekannten Brennpunkten deutlich verstärkt werden kann. Das sind wir allen Harburgern schuldig.“



