Harburg - Ja, das gab es. Harburg hatte mal ein eigenes Polizeipräsidium. Woi? In der Nöldekestraße. Anfang Januar 1932 wurde es bezogen. Damals war Harburg noch eine eigene Stadt.
Vorher gab es natürlich auch Polizei und sogar einen Polizeipräsidenten. Die Dienststellen, die zum Präsidium gehörten, waren jedoch auf vier Standorte verteilt. Einige Büros befanden sich im Harburger Rathaus.
1931 kaufte die Stadt Harburg das Gebäude an der Nöldekestraße für damals 150.000 Mark. Bis dahin war es das Wohnheim der ledigen Frauen gewesen, die bei derVereinigten Jute-Spinnerei und -Weberei AG arbeiteten.
Bevor die Polizei einziehen konnte, mussten die mehr als 100 Räume im dreistöckigen Gebäude umgebaut werden, damit die Verwaltungspolizei, die Kriminalpolizei und die Beamten vom 2. Polizeirevier einziehen konnten. Sie waren bis dahin in einer Wache an der Winsener Straße untergebracht gewesen. Die Polizeiverwaltung hatte im Erdgeschoss sechs Räume angemietet, von denen einer zu zwei Arrestzellen umgebaut wurde.
Bis 2008 war der Standort Polizeiwache, das PK 45. Ein Polizeipräsidium gab es nicht mehr. Schon mit dem Groß-Hamburg-Gesetz, in dessen Rahmen Harburg den Status als eigene, niedersächsische Stadt 1937 verlor, war es überflüssig geworden.
Harburg wurde ein eigener Polizeiabschnitt, zu dem im Kern Harburgs drei Wachen gehörten. Die Wachen waren in der Marienstraße, im ehemaligen Stabsgebäude der Schwarzenbergkaserne, heute TU, und in der Nöldekestraße.
2008 wurde die Wache Nöldekestraße im Rahmen einer Zusammenlegung mit dem PK 46, das bis dahin an der Knoopstraße war, geschlossen. Neuer Gemeinsamer Standort wurde die neu gebaute Wache an der Lauterbachstraße.
Und auch das gab es früher. 1934 wurde ein Polizeigefängnis fertig, dass sich direkt an das Präsidium und das darin befindliche Revier grenzte. Bis dahin hatte es ein 1899 gebautes Polizeigefängnis an der Wetternstraße gegeben. Das wurde ein Teil des damals dort befindlichen Altenheims. zv