Blitzeinschlag im Beerenwald: Zwei Familien über Ostern im Hotel

Hier schlug der Blitz ein: Die Rinde des Baums ist völlig weggebrannt. Foto: jojoEißendorf/Harburg - "Plötzlich war dieser Blitz, ein lauter Knall und dann war alles dunkel." Die Anwohner am Beerenwald werden die vergangene Nacht so schnell nicht vergessen. Während des Unwetters schlug ein Blitz

 in einen Baum und legte so eine gesamte Straße lahm. Zwei Familien müssen die Ostertage in einem Hotel verbringen. Einen Tag nach dem Blitzeinschlag in Eißendorf ist die kleine Sackgasse vollgeparkt mit Handwerker-Fahrzeugen. Der Blitzeinschlag legte die Stromversorgung lahm, in allen Haushalten gab es kein Satelitenfernsehen mehr. Heizungsanlagen verschmorrten, Telefonanlagen gaben ihren Geist auf. Am schlimmsten traf es ein Doppelhaus genau neben dem Blitzeinschlag. Ein Gullydeckel, der die Versorgung zum Haus ermöglicht, flog nach dem Einschlag fünf Meter durch die Luft. "Die Familien leben jetzt in einem Hotel. Hier geht derzeit gar nichts mehr", erklärt Handwerker Dirk Weilert von der Firma Blöck in Vahrendorf. Der Blitz ist durch den Baum und seine Wurzeln direkt in die Versorgungsanlage vor dem Haus eingeschlagen. "Von hier läuft die Stromversorgung aber auch die Wasserpumpe", erklärt der Handwerker. Die Anwohner sind geschockt. Nahezu alle elektrischen Geräte im linken Teil des Doppelhauses sind durch den Einschlag zerstört worden. Für sie bleibt derzeit nur die Unterkunft in einem Hotel.

Aber auch die anderen Bewohner der Straße sind von den Folgen des Einschlags betroffen. Unzählige Telefoanlagen sind defekt, Haustürklingeln funktionieren nicht mehr, Garagen ließen sich nicht mehr elektrisch öffnen, Kühlschranke versagten ihren Dienst. Wann das Doppelhaus in Eißendorf wieder voll und ganz bewohnbar ist, bleibt abzuwarten. Gutachter werden in den kommenden Tagen die Schäden am Beerenwald inspizieren.

Ansonsten verlief das Gewitter im Raum Harburg laut, aber ohne weitere große Schäden. "Wir hatten in ganz Hamburg 35 wetterbedingte Einsätze", sagt Feuerwehrsprecher Martin Schneider. In den meisten Fällen musste die Feuerwehr verstopfte Siele frei machen, damit das Wasser ablaufen konnte.

Warum das Gewitter diesmal so heftig ausfiel, erklärt Meteorologe Jürgen Püschel. "Es kamen mehrere Faktoren zusammen. Tagsüber war es mit 16 Grad verhältnismäßig war. Dann kam eine Kaltfront von Süden, in der viel Energie steckte. Im süden der Stadt hat sich dann ein kleines Tiefdruckgebiet gebildet. Das und Wind aus verschiedenen Richtungen führte dazu, dass das Gewitter nur sehr langsam weiter zog." So konnten besonders viele Blitze im Raum Harburg niedergehen. Außerdem regente es heftig. Bis zu 30 Litern pro Quadratmeter gingen nieder. Das ist die Hälfte der gesammten Regenmenge, die in Harburg in einem durchschnittlichen März fällt. (jojo)

Dirk Weilert zeigt den Gullydeckel, der durch den Blitzeinschlag fünf Meter durch die Luft geschleudert wurde. Foto: jojo Hier schlug der Blitz ein: Die Rinde des Baums ist völlig weggebrannt. Foto: jojo Die Strom- und Heizungsanlage im Nachbarhaus ist durch den Blitzeinschlag völlig zerstört. Foto: jojo