Buchholz - Alle Ermittlungen um das verheerende Feuer in der Flüchtlingsunterkunft an der Bremer Straße, bei dem am vergangenen Montag ein Polizist schwer verletzt wurde, sind eingestellt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Stade hat keine Zweifel, dass der durch die Verpuffung und den anschließenden Brand getötete Bewohner (28) der Unterkunft der Verursacher war. Und: gegen Tote wird nicht mehr ermittelt.
Der Grund ist einfach. Sie können nicht mehr belangt werden. Damit ist auch der Tatort, der zunächst beschlagnahmt war, wieder freigegeben worden. aAuch auf eine Obduktion der sterblichen Überreste des 28-Jährigen wurde verzichtet.
Unklar wird damit das Motiv des 28 Jahre alten Äthiopiers bleiben. Er hatte Brandbeschleuniger verschüttet. Dabei hatten sich entzündbare Gase gebildet. Als der Polizist mit einer Kollegin in das Zimmer des Mannes kam, entzündeten sich die Gase. Der Beamte wurde von den Flammen erfasst und erlitt Verbrennungen, die im Unfallkrankenhaus Boberg behandelt werden. Seine Kollegin, ein Mitarbeiter der Unterkunft und 17 weitere Menschen, Bewohner, erlitten leichtere Verletzungen.
Für den schwer verletzten Beamten sind die eingestellten Ermittlungen nicht nachteilig. Bei dem 28-Jährigen der seit 2018 in Deutschland ist und eine Duldung hat, die mit der Gefährdungslage für ihn in seinem Heimatland begründet ist, dürften keine Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden können. Im Fall des Polizisten springt ohnehin der Dienstherr, das Land Niedersachsen ein und sorgt für Ausgleich - beispielsweise wenn der Beamte zukünftig nicht mehr voll oder in allen Bereichen arbeiten kann.
Auf den Schaden an der Unterkunft, er wird mit rund 250.000 Euro beziffert, wird der Steuerzahler sitzen bleiben. Das gilt auch für alle anderen Kosten rund um die Tat.
Die Bewohner der Unterkunft, sie ist für rund 100 Menschen ausgelegt, kamen nach dem Brand in der Schützenhalle Buchholz unter. Aber auch andere Plätze in anderen Unterkünften im Landkreis wurden mit Bewohnern der zerstörten Unterkunft belegt.
Dabei war die Schützenhalle, die im Frühjahr 2022, nach einer Nutzung als Corona-Impfzentrum, zunächst mit Flüchtlingen aus der Ukraine, dann im November 2023 als Notunterkunft für bis zu 120 Menschen aus aller Welt eingerichtet wurde, gerade erst leergezogen" worden, wie es im Behördenjargon heißt.
Jetzt sollen dort Flüchtlinge. so lange untergebracht bleiben, bis die Erweiterung der Flüchtlingsunterkunft Bremer Straße fertig ist. Dort sollen ende Juli 46 Plätze bezugsfertig sein. zv