Harburg - Großeinsatz der Polizei am Freitagnachmittag auf dem Alten Harburger Friedhof an der Maretstraße: Gegen 16.12 Uhr wählte eine schockierte Frau den Notruf: Eine Gruppe von Menschen soll dort offen Drogen konsumiert haben – offenbar sogar Jugendliche darunter.
Eine Streifenwagenbesatzung machte sich sofort auf den Weg ins Phoenix-Viertel. Als die Beamten eintrafen, versuchten mehrere Verdächtige, in die parkähnliche Friedhofsanlage zu flüchten. Unterstützung wurde angefordert – insgesamt rückten sechs Streifenwagen von Landes- und Bundespolizei an.
Zwölf Personen wurden auf dem Gelände gestellt und kontrolliert. Laut Polizei verhielten sich die Anwesenden äußerst unkooperativ, weigerten sich teilweise, Anweisungen zu befolgen. Ein Mann musste sogar in Handschellen gelegt werden.
Zunächst fanden die Beamten keine Drogen bei den Kontrollierten. Doch beim Absuchen des Geländes entdeckten sie mehrere frisch aufgeschüttete Erdhügel. Ein Drogenspürhund wurde angefordert – und der wurde schnell fündig: In den kleinen Erdlöchern lagen mehrere Drogenverstecke. Wie viel und welche Betäubungsmittel sichergestellt wurden, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Nach ersten Erkenntnissen sollen die Dealer ihre Ware direkt aus den Erdverstecken heraus verkauft haben. Weil der Fund keiner Person eindeutig zugeordnet werden konnte, erteilten die Einsatzkräfte Platzverweise. Gegen 17.30 Uhr war der Einsatz beendet. Ein Sprecher des polizeilichen Lagezentrums bestätigte am Abend: „Die Ermittlungen dauern an.“
Anwohner berichten seit Langem von einer offenen Drogenszene rund um den Alten Harburger Friedhof. Immer wieder soll dort auf offener Straße gedealt werden. Trotz regelmäßiger Polizeieinsätze ist das weitläufige, bewaldete Gelände nur schwer zu kontrollieren.


