Ein Täter versaut dem Bezirk die Kriminalitätsentwicklung

Harburg - Es klingt unglaublich. Ein einziger Täter hat offenbar dafür gesorgt, dass letztes Jahr im Raum Harburg im Gegensatz zu fast allen anderen Bezirken Hamburgs die Kriminalität gestiegen ist. Schuld ist vermutlich Florian H.,

ein 19-Jähriger aus dem Phoenix-Viertel. Der junge Mann ist ein Serienautoknacker. Hunderte Taten dürften auf sein Konto gehen. Im  letzten Sommer war die Zahl der Taten hochgeschnellt.

Die Serie endete am 25. Oktober um 3.26 Uhr. Zu dem Zeitpunkt nahmen Fahnder Florian H. in der Baererstraße fest, er hatte gerade ein Auto aufgebrochen. Seine Masche: Er schlug meistens eine Seitenscheibe ein, um wertvolle Sachen aus dem Innenraum zu stehlen. Im Oktober registrierte die Wache Harburg noch 131 Autoaufbrüche. Nachdem Floria H. in Haft kam, sank die Zahl auf 31 Taten im November und 21 Taten im Dezember.

"So extrem haben wir nach einer Festnahme einen Rückgang noch nie erlebt", sagt Hauptkommissar Hans-Jürgen Petersen von der Wache Harburg. Zwar hat Florian H., der bereits als Dieb bekannt war, nur wenige Taten zugegeben. Es dürften aber mehrere hundert der insgesamt 1784 im Bezirk verübten Autoaufbrüche auf sein Konto gehen. Das untermauert die Statistik: In den Stadtteilen, die an den Wohnort des 19-Jährigen grenzen, sind die Autoaufbrüche stark gestiegen. Eißendorf +171,9 Prozent, Marmstorf + 26,6 Prozent, Wilstorf + 33,6 Prozent, Harburg + 14,6 Prozent.

So wurden im Bezirk insgesamt 16.933 Straftaten, 1,2 Prozent oder 203 Fälle mehr als 2009, im vergangenen Jahr angezeigt. Ohne den Autoknacker hätte sich die Entwicklung sehen lassen können. Im Stadtteil Harburg, dem Problemgebiet, gingen die Raubüberfälle, Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen zurück. Auch in Hausbruch und Neugraben-Fischbek ist die Zahl der Straftaten auffallend gesunken. Wie es in ihrem Stadtteil aussieht, zeigt die Tabelle:

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