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Im Dezember 2020 wurde an der Hohen Straße in Harburg ein Mitglied der Bande verhaftet. Foto: André Zand-Vakili
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Eineinhalb Jahre nach Schießerei in Fischbek: Dealer in Budapest verhaftet

Fischbek - Nach einer Schießerei unter Drogenhändlern  im April 2020 in der Fischbeker Heide ermittelte die Polizei eine Gruppierung, die über 1,8 Tonnen Kokain nach Hamburg schmuggelte. Im Dezember 2020 dann ein großer Schlag gegen die Bande. Zeitgleich wurde in und um Hamburg 40 Wohnungen, darunter auch in Harburg, durchsucht und 15 Männer verhaftet. Einer entkam. Nader H. (35). Er gilt als einer der Köpfe der Bande. Jetzt wurde er in Budapest gefasst.

Zielfahnder des Landeskriminalamtes hatten sich bereits im Dezember an die Fersen des Mannes geheftet. Schnell war klar: Nader H. hatte sich ins Ausland abgesetzt. Aber erst jetzt wurde er in Ungarn lokalisiert. In Budapest nahm ihn eine Spezialeinheit der dortigen Polizei am vergangenen Mittwoch zur Mittagszeit fest. Er soll ausgeliefert werden.

Nader H. war nach Erkenntnissen der Ermittler im April auch bei der Schießerei in der "Waldschlucht" in der Fischbeker Heide dabei. Damals hatte ein 28 Jahre alter Libanese einen Beinschuss erlitten. Der Grund der Auseinandersetzung: Der 28-Jährige soll für sich und Komplizen etwas von dem Kokain abgezweigt haben, dass die Bande in den Böden von Leercontainern aus dem Hafen schmuggelten.

Bei den Ermittlungen gegen die Bande um Nader H. spielten auch die Encrochat-Chatverläufe eine Rolle, die französische Sicherheitsbehörden geknackt hatten. Verbrecher aus ganz Europa hatten über die Plattform, die mit speziellen Krypto-Handys funktionierte und sicher schien, ungeniert über ihre Geschäfte geplaudert. Bislang wurden allein vom Hamburger Landeskriminalamt mit der Soko "HHammer" über 200 Haftbefehle, in der Regel im Zusammenhang mit umfangreichen Drogengeschäften, vollstreckt. zv