Heimfeld – Nachdem es am Montag in Eißendorf – wie berichtet - einen Polizeieinsatz bei einem Streit unter Großfamilien gab, musste die Polizei am Dienstagabend zu einem weiteren Einsatz dieser Art ausrücken.
Dieser Streit in Heimfeld hatte es in sich und beschäftigte die Polizei in Harburg gleich zweimal am Dienstagabend. Gegen 18.50 Uhr meldeten Zeugen, dass sich auf dem Alter Postweg nahe dem S-Bahnhof Heimfeld acht Männer und Frauen auf der Straße prügeln.
Im Verlauf der Auseinandersetzung kamen immer mehr Familienmitglieder hinzu, anrückende Polizeibeamte der Schutzpolizei versuchen dazwischen zu gehen. Es wird geschubst, gekratzt, geschlagen. Die Polizisten werden zunächst ignoriert, so dass erst die hinzugerufene Spezialeinheit USE die Lage beruhigen kann. „Die ersten Beamten wurden nicht ernst genommen“, beschreibt ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei am Morgen die Situation.
Im Laufe der Auseinandersetzung waren rund zwei Dutzend Personen der beiden streitenden Familien anwesend und schlugen aufeinander ein. Ein Mann wurde oberflächlich durch ein Taschenmesser am Arm verletzt und musste versorgt werden. Während der Oberstreithammel in Gewahrsam genommen wird, klagt er plötzlich über Herzprobleme, die polizeiliche Maßnahme muss abgebrochen werden. Statt in die Zelle geht es für ihn ins Krankenhaus.
Auslöser für den Streit war offenbar eine 17-jährige Frau, die ihren Säugling an der Hauswand lehnend an die Brust nahm. Das missfiel der anderen Familie – es eskalierte.
Am späten Abend gegen 23.34 Uhr ging dann ein erneuter Notruf bei der Polizei ein. Der eben noch herzkranke Mann hatte sich mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen und kehrte in sein Wohnhaus zurück. Dort griff er offenbar zum Messer und drohte seinem Nachbarn damit vor der Haustür stehend.
Erneut verlagerte sich der Streit, diesmal zwischen acht Personen auf die Straße vor das Haus. Hier verhinderten Polizisten offenbar eine blutige Auseinandersetzung und nahmen zunächst vier Personen in Gewahrsam. Mehrere Streifenwagenbesatzungen und ein Diensthund waren im Einsatz, um die Lage zu befrieden.
Gegen eine Familie wurden Platzverweise ausgesprochen. Sie dürfen das Wohnhaus und die Straße vor dem Haus zum Herunterkühlen der Gemüter zunächst nicht betreten, war vor Ort zu vernehmen.