Spurensicherung durch Brandermittler. Links die Müllbehälter, in deren Bereich der Brand ausbrach. Foto: zv
Spurensicherung durch Brandermittler. Links die Müllbehälter, in deren Bereich der Brand ausbrach. Foto: zv
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Feuer im Horror-Theater: Brandermittler rekonstruierten Brandverlauf

Harburg - Am Sonntag hatten Brandermittler des Landeskriminalamtes wenige Stunden nach dem verheerenden Feuer im Horror-Theater Miscatonik an der Buxtehuder Straße mit der Spurensicherung begonnen. Mittlerweile haben die Spezialisten den Verlauf des Barndes klären können. Ihr Ergebnis: Das Feuer war nicht im Theater ausgebrochen.

Vielmehr hätte sich der Brand im Bereich der Müllbehälter entzündet, die gleich neben dem Horror-Theater an der Seite zum Bleicherweg stehen. Das Kleinfeuer habe dann auf die Räume des Horror-Theaters übergegriffen. Begünstigt wurde das offenbar, weil dort das größte Fenster auf der Seite ist, das mit einer Holzverschalung verkleidet war. Die fing schnell Feuer, die Flammen breiteten sich in den Bühnenbereich aus. Das dauerte nur Minuten. Als die alarmierte Feuerwehr eintraf, brannte es bereits lichterloh in dem Laden.

Der Ablauf wird auch von dem Alarmierungsverlauf bei der Feuerwehr gestützt. Die war zunächst um 12:17 Uhr wegen eines Kleinfeuers, dem Mülltonnenbrand, alarmiert worden. Bereits zwei Minuten später wurde 2. Alarm mit dem Zusatz "Menschenleben in Gefahr" gegeben.

Einsatzkräfte retteten mehrere Menschen, darunter Betreiber Lars Henriks und Nisan Arikan, die mit ihrer Tochter in der Wohnung direkt über dem Theater wohnen. Sie können bislang nicht dorthin zurückkehren. Das Feuer war so heiß, dass im Theater nicht nur der Putz von den Wänden abplatzte. Auch eine Zwischendecke zum ersten Stock stürzte ein.

Wie es mit dem Theater weiter geht, ist unklar. "Aufgrund eines Brandes am Sonntagmorgen bleibt das Miskatonic Theater vorerst geschlossen", heißt es auf der Internetseite des Theaters. Und weiter: "Der Brand hat uns schwer getroffen, aber mit eurer Unterstützung können wir nach vorne schauen." Dazu wurde eine Spendenkampagne gestartet. Dort heißt es: "Ein Feuer, das durch eine geradezu albtraumhafte Verkettung von Umständen entstand, hat unser gesamtes Theater vernichtet. Die Bühne, das Equipment, die Requisiten – alles ist verloren". Bis  Mittwochmorgen gingen dort 7.020 Euro ein. Drunter war auch eine Einzelspende über 2.000 Euro. Mehr als die Hälfte der Summe stammt von vier Spendern.

Die Kripo ermittelt mittlerweile wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Hinweise, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde, gibt es bislang nicht. zv