Aus der Luft wird das Ausmaß des Flammen-Infernos von Emmelndorf deutlich. Foto: Lenthe-Medien
Aus der Luft wird das Ausmaß des Flammen-Infernos von Emmelndorf deutlich. Foto: Lenthe-Medien
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Feuer-Inferno in Emmelndorf: Reetdachhaus lichterloh in Flammen

Hittfeld-Emmelndorf - Dramatischer Feuerwehreinsatz am späten Freitagabend in Hittfeld-Emmelndorf: Ein Reetdachhaus an der Bahnhofstraße ist nahezu vollständig ausgebrannt. Gegen 22 Uhr liefen bei der Leitstelle die Notrufe im Minutentakt ein – Anwohner berichteten von einer gewaltigen Rauchwolke, die wie eine Säule über dem Ort stand. Die Einsatzkräfte erhöhten noch auf der Anfahrt die Alarmstufe.

Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, bot sich ein verheerendes Bild: Der Dachstuhl des rund 25 Meter langen und 12 Meter breiten Gebäudes stand durchgehend in Flammen. „Das gesamte Reet brannte. Für so ein Feuer braucht man massiv Wasser – anders ist so etwas kaum in den Griff zu bekommen“, erklärte Andreas Feldmann, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Seevetal.

Binnen kürzester Zeit wurden mehrere Strahlrohre in Stellung gebracht, darunter acht C-Rohre und ein B-Rohr. Zehn Atemschutztrupps waren im Einsatz und mussten alle zwanzig Minuten abgelöst werden. Aufgrund herabfallender brennender Teile war ein Innenangriff ausgeschlossen – Der Brand musste von außen und über die Drehleiter bekämpft werden. Unterstützung kam aus der Luft: Die Drohnenstaffel suchte nach Glutnestern und überwachte die Ausbreitung des Feuers.

Während die Flammen das Reetdach zerfraßen, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, die umliegenden Gebäude zu schützen. Mit einer sogenannten Riegelstellung – einem dichten Wasservorhang – verhinderten die Einsatzkräfte ein Übergreifen des Brandes.

Nach ersten Informationen wurden zwei Kinder leicht verletzt und vermutlich unter Schock stehend behandelt. Auch ein Erwachsener und ein Hund kamen vorsorglich in die Obhut des Rettungsdienstes. Schwerverletzte gab es zunächst nicht.

Das abgebrannte Haus ist die bekannte Hausarztpraxis von Dr. Georgia Sandvoss. In dem Gebäude waren sowohl Praxisteil als auch private Wohnräume untergebracht.

Um die Einsatzkräfte zu schützen, wurde die Hygienekomponente der Feuerwehr Seevetal eingerichtet: Nach rund 20 Minuten pro Trupp folgt ein kompletter Austausch – inklusive Dekontamination, um gesundheitsschädliche Stoffe nicht weiterzutragen.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis weit in die Nacht. Erst danach kann die Polizei das Areal übernehmen und mit der Suche nach der Brandursache beginnen.