Harburger begehen Betrug im großen Stil mit Bahn-Fahrkarten

121112FestnahmeHarburg – Bundespolizisten haben an der Baererstraße und an der Konsul-Franke-Straße zwei Männer verhaftet, die im großen Stil Fahrkarten zu Schleuderpreisen im Internet verkauften, die sie selbst mit Hilfe illegal erlangter

Kreditkartendaten besorgten. Die 24 und 30 Jahre alten, als Kriminelle bekannten, Tunesier haben mit dem Betrug fast 300.000 Euro erbeutet. Als Handlangerinnen dienten drei Frauen, die Konten zur Verfügung stellten, um die Verkäufe abzuwickeln. 40 Euro war der Standardpreis, den die Täter für Fahrkarten, egal ob nach München oder Flensburg, verlangten. Für Bahnreisende war das ein echtes Schnäppchen. Seit Monaten verkauften die Täter so die Tickets.

Im März begannen die Ermittlungen der Bundespolizei. Die Beamten stellten schnell fest, dass es ein großes Betrugsverfahren wird. Am Ende konnten den Beschuldigten über 1700 Fahrkartenbuchungen mit 371 missbräuchlich erlangten Kreditkartendaten zugeordnet werden. Die Fahrkarten selbst hatten sie in Harburg über Rechner in Internetcafés gebucht.
Montagmorgen um 6 Uhr schlug die Bundespolizei zu. Weil die beiden Haupttäter auch als gewalttätig und bewaffnet galten, rückten Spezialkräfte an. Die überwältigten die Männer in deren Wohnungen. Dabei stellten die Beamten Rechner, Datenträger, aber auch einen Teleskopschlagstock und Anabolika sicher. „Bezeichnend ist, dass die Beschuldigten keineswegs über IT-Spezialwissen verfügten. Vielmehr war normal ausgeprägtes Anwenderwissen ausreichend, um einen erheblichen Betrugsschaden herbeizuführen“, sagt Einsatzleiter Helgo Martens.

Die beiden Haupttäter kamen in U-Haft. Eine Aussage machten sie nicht. zv