Der Supermarkt öffnete Sonnabend zunächst wieder - und wurde promt wieder dichtgemahcht. Foto: Lenthe-Medien
Der Supermarkt öffnete Sonnabend zunächst wieder - und wurde promt wieder dichtgemacht. Foto: Lenthe-Medien
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Harburger Supermarkt-Streit eskaliert: Erst dicht, dann offen - und dann wieder dicht

Harburg - Im Harburger Zentrum sorgt ein Supermarkt für mächtig Wirbel: Erst am Donnerstag machte das Bezirksamt wie berichtet den Sönmez Markt an der Lüneburger Straße dicht – zwei Tage später stand der Laden plötzlich wieder offen. Und das offenbar ohne die nötigen Genehmigungen.

Der Betreiber schoss bereits kurz nach der ersten Schließung scharf zurück. In einer öffentlichen Erklärung sprach er von einem „überfallartigen Einsatz“ mehrerer Behörden. Hygienemängel? Fehlanzeige, sagt er. Alles, was beanstandet worden sei, habe man „noch am selben Tag“ erledigt. Aus seiner Sicht sei die Aktion völlig überzogen gewesen. Nur die Bauaufsicht habe eine Schließung verlangt – nicht jedoch Gesundheits- oder Ordnungsamt.

Das Bezirksamt konterte umgehend: Die Kontrolle sei gemeinsam von Bauaufsicht und Lebensmittelüberwachung durchgeführt worden. Und der Grund für die sofortige Schließung sei gravierend: Illegale Umbauten, die den Brandschutz und die Sicherheit der Beschäftigten massiv gefährdet hätten. Dazu kamen laut Behörde mehrere Feststellungen der Lebensmittelkontrolle – sowohl im Markt als auch in der angeschlossenen Schlachterei. Auch die Polizei und die Handwerkskammer waren vor Ort.

Doch trotz des behördlichen Verbots öffneten am Samstag sowohl der Markt als auch die untervermietete Fleischerei erneut ihre Türen. Bei einem kurzen Reporter-Besuch zeigte sich: Hier wurde offenbar im Eiltempo improvisiert. Ein paar neue Fliesen, ein freigeräumter Notausgang – aber all das ersetzt keine offiziellen Genehmigungen.

Die Reaktion des Bezirksamts ließ nicht lange auf sich warten. Bauprüfer und Polizei rückten ein zweites Mal an, ließen die Mitarbeitenden die frische Ware wieder einräumen – und machten erneut dicht. Diesmal mit amtlichem Siegel an der Tür.

Fest steht: Ohne vollständige Unterlagen und geprüfte Genehmigungen bleibt der Markt zu. Das Bezirksamt duldet keine Verstöße gegen Brandschutz- und Bauvorschriften.

Gegen 13 Uhr war der Laden erneut verriegelt. Eine aktuelle Stellungnahme der Behörde lag zunächst nicht vor. Der Betreiber hingegen bleibt bei seiner Version und kündigt, auf Instagram an, juristische Schritte gegen seiner Ansicht nach „falsche Berichterstattung“ an.