Harburg - Zusammen mit dem Bezirksamt haben Polizisten am Mittwochabend einen "Kulturverein" in der Baererstraße und fünf Läden in der Wilstorfer Straße überprüft. Es ging hauptsächlich um illegales Glücksspiel. Ungewöhnlich bei dem Einsatz: Polizeipräsident Falk Schnabel war dabei.
Es war eigentlich ein bereits länger geplanter Routineeinsatz in der seit Jahrzehnten von Kriminalität geprägten Straße im Phoenix-Viertel. Weil es die Betreiber von Läden und Vereinen oft nicht so genau mit dem Gesetz nehmen, rücken die Behörden immer wieder an, um nach illegalen Glücksspielgeräten zu suchen. Tatsächlich wurden im "Kulturverein" an der Baererstraße zwei solcher Geräte entdeckt und die Platinen sowie 500 Euro sichergestellt. Dort wurden auch zwei Männer festgenommen, die sich offenbar illegal in Deutschland aufhalten.
An der Wilstorfer Straße holten die Einsatzkräfte aus der "Miami Café Bar" zwei, aus einen Kiosk ein und aus der Bar "Lisboa" zwei solcher Geräte raus. In allen Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet. Außerdem wurden in einem Laden rund 1.800, in einem anderen der Läden rund 4.000 Euro sichergestellt. Dabei handelt es sich um Gelder, die mit illegalem Glücksspiel in Verbindung gebracht werden.
Der "Kulturverein" in der Baererstraße wurde vom Bezirksamt wegen "Unverlässlichkeit" geschlossen. Auch das "Bulgari", wo die Einsatzkräfte keine illegalen Automaten fanden, wurde geschlossen. Es gab nach Erkenntnis des Bezirksamtes schlichtweg keine Genehmigung.
Dass der Polizeipräsident an diesem Abend für den länger geplanten "Verbundeinsatz" durch das Bezirksamt und die Polizei in Harburg eine Einladung sausen ließ und dort kurzfristig dort absagte, hängt wohl weniger mit dem Routineeinsatz gegen illegales Glücksspiel zusammen. Vielmehr dürfte die kürzliche Schiesserei gewesen sein, die wieder mal am hellichten Tag auf offener Straße passierte.
Das Interesse des Polizeipräsidenten untermauert auch die Brisanz des Falls. Nach Informatrionen von harburg-aktuell war es keine aus dem Ruder gelaufene Streitigkeit zwischen zwei "Hitzköpfen", sondern eine handfeste Auseinandersetzung im Rotlichtmilieu. Sowohl der Angeschossene, wie auch der auf weiterhin auf der Flucht befindliche Schütze sind beim Landeskriminalamt keine Unbekannten. zv