Mit einem Großaufgebot wurde nach der jungen Frau auf den Gleisen gesucht. Foto: Lenthe-Medien
Mit einem Großaufgebot wurde nach der jungen Frau auf den Gleisen gesucht. Foto: Lenthe-Medien
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Junge Frau auf den Gleisen: Großeinsatz und Streckensperrung in Harburg

Harburg - Um kurz vor 21 Uhr meldet ein Zugführer bei der Leitstelle der Bahn, auf den Gleisen entlang der Schlachthofstraße und der Hannoverschen Straße in Harburg, soll ein mutmaßlich Jugendlicher entlang der Bahngleise spazieren gehen. Er soll, so der Lokführer, verletzt an Händen und im Gesicht sein und stark bluten.

Sofort wird der Bahnabschnitt, auf dem auch Metronom und ICE fahren, gesperrt. Ein Großaufgebot von Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sucht auf den Gleisen nach dem vermeintlichen Jugendlichen.

Nach ersten Informationen soll dem Gleisbesuch ein Streit in der nahegelegenen Flüchtlingsunterbringung auf einem ehemaligen Großmarkt der Auslöser gewesen sein, eventuell so das Lagezentrum, sei ein Messer im Spiel – die Beamten sollen die Eigensicherung beachten.

Nach zwanzig Minuten greifen Polizeibeamte den vermeintlich jugendlichen Gleisläufer am Rand der Bahngleise auf. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um eine 20-jährige Frau handelte, die bekannt dafür ist, die Nähe zu Bahnanlagen zu suchen, so ein Sprecher des Lagezentrums am Morgen, die blutenden Verletzungen an den Händen und im Gesicht habe sich die Frau mutmaßlich selbst beigebracht.

Mit einem Streit in der Flüchtlingsunterkunft, auf dessen Parkplatz sie behandelt wird, hat sie nichts zu tun. Eine suizidale Absicht sei auch nicht zu erkennen gewesen, so das Lagezentrum der Polizei bereits am Abend. Dennoch wird sie mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, dort soll sie auf ihren psychischen Zustand untersucht werden.

Der Bahnverkehr wurde nach gut 30 Minuten zwischen dem Hauptbahnhof und dem Fernbahnhof Harburg gegen 21.30 Uhr wieder aufgenommen.