Landkreis - Mehr Wohnungseinbrüche und Autoaufbrüche. Das ist der Kern der Kriminalstatistik 2024 für den Landkreis Harburg, in dem im vergangenen Jahr 13.641 Straftaten, 369 mehr als im Vorjahr, angezeigt wurden. Im Landkreis entwickelte sich damit vergangenes Jahr die Kriminalität damit gegen den landesweiten Trend in Niedersachen, wo die Zahl der erfassten Straftaten um 4,6 Prozent zurück ging. Positiv. Die Häufigkeitszahl, mit der beziffert wird, wie viele von 100.000 Einwohnern statistisch Opfer wurden, liegt mit 5.175 unter dem Landesdurchschnitt von 6.485.
357 Einbrüche in Häuser oder Wohnungen, statistisch also fast jeden Tag eine Tat, wurden im vergangenen Jahr im Landkreis verübt. Das sind 47 Einbrüche mehr als in 2023 und entspricht einer Steigerung von 9,24 Prozent. Bei 136 Einbrüchen blieb es letztes Jahr beim Versuch, was einer Quote von 38,1 Prozent entspricht.
Deutlich höher sind die Zahlen bei den Autoaufbrüchen oder dem Diebstahl von Autoteilen. 718 Fälle wurden angezeigt. Das ist ein deutlicher Anstieg zu 2023 um 86 Taten oder 13,6 Prozent. In vielen Fällen wurden hochwertige Teile wie Airbags, der Kühlergrill, Scheinwerfer, Rückspiegel oder Multifunktionslenkräder gestohlen. Sie gehen oft nach Osteuropa, wo mit den Teilen unter anderem Unfallfahrzeuge aufgearbeitet werden. Der Landkreis ist stark von solchen Taten betroffen, weil es hier viele Besitzer hochwertiger Fahrzeuge gibt, die auf den eigenen Grundstücken abgestellt werden.
In 62 Fällen, 16 weniger als im Vorjahr, wurden ganze Autos gestohlen. Besonders betroffen waren Fahrzeuge der Marken BMW und der Hyundai Tucson, ein SUV. Auch hier dürften die meisten Fahrzeuge nach Osteuropa verschoben werden.
Freuen können sich Fahrradfahrer. Hier gab es einen deutlichen Rückgang der Diebstähle von Fahrrädern von 31,8 Prozent auf 570 Fälle. Die Polizei vermutet, dass der steigende Anteil von E-Bikes bei den Fahrrädern der Grund ist. Sie werden in der Regel von den Besitzern deutlich besser gesichert, als konventionelle Fahrräder. Trotz geringerer Fallzahlen. Die Schadensumme beim Fahrraddiebstahl wird immer höher und von der Polizei mit 832.215 Euro beziffert. Auch das dürfte auf den hohen Anteil von E-Bikes zurückzuführen sein.
Weitere statistische Zahlen: Es gab 16 Tötungsdelikte, wobei acht versuchte und zwei vollendete Taten „klassisch“ waren. Dazu kamen sechs fahrlässige Tötungen aus dem medizinischen Bereich.
Die Sexualdelikte stiegen um 8,7 Prozent auf 398 Taten an. Das liegt an dem Anstieg im Bereich Jugendpornografie. Hier sind es oft Jugendliche selbst, die Bilder von sich oder anderen machen und sie über soziale Medien verbreiten.
Wie überall, greifen auch im Landkreis Harburg Täter gern zu Messern. 131 Fälle wurden bekannt. Das sind 31 mehr als noch 2023.
Der Anteil der 6.461 ermittelten Tatverdächtigen, die zumindest auch den deutschen Pass haben, beträgt 65,07 Prozent, der der Ausländer 34,93 Prozent. Flüchtlinge wurden in 132 Fällen Opfer und waren 1.123 mal Täter, wobei es in 270 Fällen Straftaten waren, die unter Flüchtlingen begangen wurden.
