Messerstecherei im Freudenhaus: Mann geht auf Prostituierte los
Das Freudenhaus an der Buxtehuder Straße am Montagabend. Vor der Tür Einsatzfahrzeuge der Polizei. Foto: zv

Messerstecherei im Freudenhaus: Mann geht auf Prostituierte los

Harburg - Messerstecherei im Freudenhaus an der Buxtehuder Straße. Eine Prostituierte wurde am Montagabend verletzt, als ein Freier mit einem Messer auf sie losging. Der Täter, ein 25 Jahre alter

gebürtiger Kasache konnte wenig später festgenommen werden. Dem Mann wird ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen. Die Mordkommission ermittelt.

{image}Gegen 18.30 Uhr war der 25-Jährige, der in Elmshorn gemeldet ist, mit der Prostituierten, einer 24 Jahre alten Rumänin, auf ein Zimmer gegangen. Dort soll es, so Erkenntnisse der Polizei, sehr schnell zu einem Streit gekommen sein. Der Mann zog ein Messer und stach mehrfach auf die Frau ein. Durch ihre Schreie wurden andere Personen in dem Haus auf die Tat aufmerksam. Sie griffen ein. Der Mann floh.

{image}Die Frau kam ins Krankenhaus. Ihre Verletzungen sind nicht lebensgefährlich. Trotzdem wird wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Bei der Mordkommission wird davon ausgegangen, dass der Mann den Tod der Frau billigend in kauf nahm, als er ihr die Verletzungen am Oberkörper zufügte.

Noch während die Polizei vor Ort war, stellte sich der Mann selbst an der Polizeiwache an der Lauterbachstraße. Er hatte auf der Flucht seinen Rucksack verloren, in dem auch seine Papiere waren. Möglicherweise hat das den Ausschlag gegeben, so schnell aufzugeben. Der Mann wurde festgenommen. Unklar ist das Motiv. Der Mann soll sehr schnell Geld von der Frau gefordert haben, ob es ein Raubversuch war, oder ob der Mann selbst aus dem Milieu stammt und meinte "Ansprüche" gegenüber der Frau zu haben, war zunächst unklar. Valeriy S. war der Polizei bislang nicht im Zusammenhang mit dem Rotlichtmilieu oder anderen Straftaten bekannt. Er soll dem Haftrichter vorgeführt werden. Am Dienstagnachmittag durchsuchten Beamte noch einmal die Gegend nach der Tatwaffe, die der Täter vermutlich auf der Flucht weggeworfen hatten.

Der ehemalige Unterelbebahnhof ist bereits lange Bordellstandort. Was mit ein paar Wohnungen anfing, die über einen Seiteneingang zu erreichen sind, wurde ausgebaut. Mittlerweile ist das gesamte Gebäude belegt. Im Internet wirbt das Freudenhaus damit, dass täglich 15 bis 20 Frauen, "die selbstständig der Tätigkeit nachgehen", dort auf Freier warten. Insider berichten, dass die Frauen zum überwiegenden Teil aus Südosteuropa, vor allem aus Bulgarien und Rumänien stammen. "Wenn sie aus dem Haus gehen, sind sie eigentlich immer in Begleitung von ein oder zwei Männern", sagt ein Anwohner. Bei der Polizei gilt das Freudenhaus als bislang unauffällig. zv