Per Flex wurden die Kleber von der Polizei aus dem Asphalt gesägt. Foto: Lenthe-Medien
Per Flex wurden die Kleber von der Polizei aus dem Asphalt gesägt. Foto: Lenthe-Medien

Köhlbrandbrücke blockiert: HPA prüft Schadenersatz für kaputte Fahrbahn

Waltershof - Wird es jetzt mal teuer für die Klimakleber, die am Donnerstag die Köhlbrandbrücke blockiert haben? Hamburg Port Authority (HPA), zuständig für die Straßen im Hafen, will von ihren Juristen Schadenersatzansprüche gegen die Teilnehmer der Blockade prüfen lassen. Denn die Polizei musste sie samt ein Stück Asphalt aus der Fahrbahn flexen, um sie von der Straße zu bekommen.

Die Löcher in der Fahrbahn wurden anschließend mit Kaltasphalt aufgefüllt, eine Art Reparaturspachtel für Straßen. Experten von HPA werden sich jetzt die Schäden anschauen und Sanierungsmaßnahmen für die mit einem besonders strapazierfähigen Belag versehene Brücke einleiten. Die Kosten dafür sollen an die Blockierer übernehmen müssen, da sie die Ursache für die Flexarbeiten der Polizei gesetzt haben.

Am Donnerstag hatten die Blockierer Platzverweise bekommen, nachdem sie befreit worden waren. Von der Köhlbrandbrücke nahmen sie ein "Souvenir" mit: Das Stück rausgeflexten Straßenbelag, der noch an ihrer Hand klebte.

Die Blockierer waren am Donnerstagmorgen im Berufsverkehr auf die Brücke gelangt und hatten sich mit einer Hand auf den Straßenbelag geklebt. Dabei nutzten sie eine Mischung mit Quarzsand, die verhindert, dass die Polizei sie mit Lösungsmittel frei bekommt. Die Blockade sorgte für erhebliche und mehrere Stunden dauernde Verkehrsprobleme rund um die Köhlbrandbrücke.

Vor der Blockade war versucht worden Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) und die Fraktionsvorsitzenden der Bürgerschaft zu den geforderten Maßnahmen der Extremisten zu zwingen. In einem Brief hatten sie in erpresserischem Ton damit gedroht "für eine maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen", falls auf ihre Forderungen nicht eingegangen werde.

Zwei Tage vor der Blockade und nachdem der Brief auf strafrechtlich Relevanz geprüft wurde, hatte es einen "Rückzieher" der Verfasser gegeben. Dabei ging es aber offenbar mehr um den Ton, als um den Inhalt. zv