Krawalle von Neuwiedenthal: Angeklagte beteuern Unschuld

100628_fahndung_polizeischlaegerei_neuwiedentalNeuwiedenthal - Zum Prozessauftakt gegen zwei der mutmaßlichen Schläger, die im Juni am S-Bahnhof Neuwiedenthal Polizisten angriffen und einen Festgenommenen befreien wollten, haben die

24 und 32 Jahre alten Angeklagten die Vorwürfe bestritten. Der Jüngere behauptete, er habe die Auseinandersetzung zunächst aus der Ferne mitbekommen und sei, als er sich näherte, von Beamten mit Pfefferspray besprüht worden. Der 32-Jährige, der von Star-Anwalt Uwe Maeffert vertreten wird, äußerte sich nicht selbst. Maeffert sagte aber, dass der Mann sich nichts vorzuwerfen habe und sogar deeskalierend gewirkt habe. Das sieht die Staatsanwaltschaft anders. Er soll einem Polizisten ins Gesicht getreten haben, als der seinen Bruder festnehmen wollte. Der 24-Jährige hätte ebenfalls bei dem Befreiungsversuch mitgemacht und sei einem Polizisten in den Rücken gesprungen.

 

 

Die Krawalle waren ausgelöst worden, als Beamte einen Mann (27) festnehmen wollten, der sein Geschlechtsteil entblößt hatte. Als er Widerstand leistete und die Beamten ihn fixierten habe sich eine Mengen von 30 Personen zusammengerottet, die die Polizisten und auch eintreffende Verstärkung angriffen. Um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen, hatte die Polizei Streifenwagen aus ganz Hamburg zusammenziehen müssen. Ein betroffener Beamter schilderte vor Gericht die Situation als "lebensbedrohlich". Polizist Günther J. wurde das Gesicht zertrümmert, er verlor beinahe ein Auge und muss bis heute Medikamente nehmen. Bei dem Einsatz waren fünf Polizisten verletzt worden. 17 Randalierer wurden festgenommen. zv

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