Schockanruf und falsche Polizeibeamte: Geldabholerin in Untersuchungshaft
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Schockanruf und falsche Polizeibeamte: Geldabholerin in Untersuchungshaft

Winsen - Die Masche ist seit Jahren bekannt: Betrüger rufen vornehmlich ältere Menschen an, geben sich als Polizeibeamte oder als Staatsanwälte aus und schocken sie damit, dass Angehörige in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sein sollen. Um diese nun vor der Haft zu bewahren, soll eine Kaution gezahlt werden.

Die Täter schaffen es binnen kürzester Zeit, ihre Opfer in einen emotionalen Ausnahmezustand zu versetzen, so dass die Angerufenen häufig nur noch auf die Anweisungen reagieren, statt in Ruhe nachzudenken.

So hat die Polizei am Montag gleich drei Anzeigen wegen versuchten Betruges aufgenommen. In zwei Fällen erkannten die Angerufenen die Masche und brachen das Gespräch ab. In einem dritten Fall war das Opfer zunächst auf die Forderungen eingegangen und hatte schon eine Uhrzeit für eine Geldübergabe ausgemacht. 20.000 Euro sollten an einen Kurier übergeben werden. Glücklicherweise telefonierte das Opfer zwischenzeitlich mit Angehörigen, die sofort die Polizei informierten.

Durch Zivilkräfte konnte eine 24-jährige Frau unmittelbar vor der Geldübergabe vorläufig festgenommen werden. Bei der weiteren Überprüfung stellte sich heraus, dass die Frau bis vor wenigen Wochen wegen solcher Betrugsdelikte in Haft gesessen hatte.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg erließ ein Richter einen Haftbefehl. Die Frau wurde in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen dauern an.