Neugraben – Geduldsprobe für rund 100 Fahrgäste einer S3 auf dem Weg Richtung Buxtehude. Kurz hinter Neugraben blieb am Sonntagabend ein Zug durch
einen technischen Defekt Höhe Geutensweg liegen. Licht und Heizung fielen aus. „Wir hatten nur die Notbeleuchtung, kamen nicht raus“, sagt ein Mann. „Es gab Durchsagen. Aber der Zugführer wusste wohl auch nicht genau, was los war und wie es weiter geht.“
Während die Masse der Fahrgäste ruhig blieb, fingen zwei junge Männer an zu randalieren. „Einer trat immer wieder gegen die Tür, pöbelte rum“, so der Zeuge.
Anrückende Feuerwehrleute konnten nicht helfen. Der Zug sollte nicht auf freier Strecke evakuiert werden. Schließlich zog ein Ersatzzug die defekte S3 wieder Richtung S-Bahnhof Neugraben. Dort rollte der Zug gegen 22.35 Uhr ein. Einsatzkräfte der Feuerwehr sichteten die aus dem Zug strömenden Passagiere. „Wir waren sicherheitshalber vor Ort, falls jemand Hilfe brauchte. Das war nicht der Fall“, so Joachim Möller von der Feuerwehr.
„Wir sind kurz vor 20 Uhr am Hauptbahnhof in Hamburg losgefahren“, sagt ein Ehepaar. „Jetzt werden wir abgeholt.“ Auch ein Vater war am Bahnhof, der seinen Sohn abholte, der im Zug festgesessen hatte. „Wir hatten eineinhalb Stunden Kontakt über sein Handy. Dann war es leer“, sagt er. „Da macht man sich schon Sorgen.“
Wer nicht abgeholt wurde, der kam mit Bussen oder gecharterten Taxis weiter. Laut Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis führte ein technischer Defekt an einer Weiche dazu, dass die Stromzufuhr zum Triebwagen unterbrochen war. Normalerweise rollte der Zug dann weiter bis in einem Bereich mit Strom. Das war witterunsgbedingt nicht möglich. zv