Verdacht der Polizei: Zwei Frauen ließen Hund verhungern

120824HundFinkenwerder – Es ist ein Foto, das betroffen macht. Völlig abgemagert, den Blick ängstlich gesenkt, steht Mischlingshund „Leo“ vor einem Zwinger im Tierheim. Wenig später ist „Leo“ tot. Das Tier hat die Strapazen eines elenden

Hundelebens nicht überlebt. Mitarbeiter des Bezirklichen Ordnungsdienstes (BOD) hatten das Tier aus einer Wohnung in Finkenwerder geholt. Eine Anwohnerin hatte den Hausmeister darüber informiert, dass sich in der Wohnung einer Nachbarin seit Längerem ein extrem dünner Hund befindet.

Der informierte daraufhin den BOD. „Der Hund wurde sichergestellt und wegen des extrem schlechten Ernährungszustandes beim Hamburger Tierschutzverein untergebracht“, sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Dort verstarb das Tier plötzlich. „Es wurde eine Sektion des Hundes im Institut für Hygiene und Umwelt durchgeführt. Dort wurde festgestellt, dass das Tier an einer akuten Magendrehung verstorben ist“, so Schöpflin. „Darüber hinaus stellten die Mediziner fest, dass das Tier in allerhöchstem Maße abgemagert war. Es waren keinerlei Fettreserven vorhanden und die Muskeln des Rumpfes und der Extremitäten waren hochgradig zurückgebildet. Dies lässt den Schluss zu, dass der Hund über einen längeren Zeitraum nicht mehr ausreichend gefüttert worden war.“

 

Jetzt wird gegen die Hundehalter, eine 78 Jahre alte Frau und ihre Tochter (43), die gemeinsam in einer Wohnung leben, ermittelt. Die für Tierschutzdelikte zuständige Wasserschutzpolizei leitete ein Strafverfahren gegen die Frauen ein. Beide sind noch nicht vernommen worden. Ihnen drohte eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. zv