Werden gern verschwiegen: Polizeieinsätze an der Wetternstraße

120906WetternRandaleHarburg – Diese Einsätze hält die Polizei offenbar gern geheim. Bereits am Montag war es in der Wohnunterkunft an der Wetternstraße zu einer Auseinandersetzung gekommen, die sich von der Unterkunft bis auf die Straße

verlagerte. Anwohner hielten den Einsatz im Bild fest. Ausgelöst wurde die Auseinandersetzung von zwei Männern, die aus der Übernachtungsstätte „Pik As“ in Hamburg kamen.

Die 30 und 43 Jahre alten Russen hatten einen Bewohner angegriffen. Auf der Straße bewaffnete man sich erst mit Holzlatten, dann mit dem Gestänge eines Grills. Mit den Sachen wurde geworfen oder aufeinander eingeschlagen. Dabei ging es bis zum Großmoordamm und zurück. Es soll um ein Handy gegangen sein, dass der Bewohner einem Bekannten der beiden Angreifer gestohlen haben soll. Die Angreifer wurden festgenommen, sie waren zum Tatzeitpunkt alkoholisiert.

 

Anwohner Peter Stanislowski war vor dem Eingreifen der Polizei mit einem Nachbarn nach draußen gerannt und hatte sich zwischen die Männer gestellt, um zu schlichten. In diesem Moment rasten mehrere Peterwagen heran. Einer der Verfolger warf noch mit einem mit dem Grillgestänge nach dem halbnackten Mann. Schließlich beruhigte sich die Szene wieder. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Iwona Mazurkiewicz, Sprecherin der Bürgerinitiative Wetternstraße: „Zum Glück konnten wir Schlimmeres verhindern. Es bleibt aber ein ungutes Gefühl. Solche Vorfälle erhöhen nicht gerade unser Sicherheitsgefühl.“ Sie sei enttäuscht, dass der Sicherheitsdienst, den der Betreiber der Unterkunft auf Wunsch der Anwohner engagiert hatte, solche Vorfälle nicht verhindern konnte.

Schon in der Nacht von Sonntag auf Montag soll es im Umfeld der Unterkunft zu einem Zwischenfall gekommen sein. Weitere Vorfälle gab es offenbar bereits in den vergangenen Wochen. Sie wurden, wie der Einsatz am Montag, von offizieller Seite verschwiegen. „Einsätze dort sind ein Politikum“, sagt ein Beamter. mz