Ein Mann wurde vorübergehend von der Polizei festgenommen. Foto: Lenthe-Medien
Ein Mann wurde vorübergehend von der Polizei festgenommen. Foto: Lenthe-Medien
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Wieder Polizeieinsätze in Harburg: Sechs Lokalitäten durchsucht

Harburg - Die Polizei Harburg geht seit rund drei Jahren gemeinsam mit dem Bezirksamt, dem Finanzamt und der Glücksspielaufsicht gegen illegales Glücksspiel vor. Die dabei eingesetzte Ermittlungsgruppe, bisher unter dem Namen „Arbeitsrate illegales Glücksspiel“ bekannt, tritt nun offenbar mit einem neuen Namenszusatz auf.

Hintergrund der Gründung dieser Einheit war die Erfahrung aus der Corona-Pandemie, als sogenannte Verbundeinsätze zur Kontrolle der Pandemiemaßnahmen und gaststättenrechtlicher Vorschriften stattfanden.
2022 wurde daraufhin die „Arbeitsrate illegales Glücksspiel“ ins Leben gerufen – ein Begriff, der bis heute intern wie extern für gewisse Irritationen sorgt.

Mittlerweile tritt die Gruppe unter der Bezeichnung „Arbeitsrate Phoenix-Viertel/illegales Glücksspiel“ auf. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass künftig auch weitere Problemlagen im Phoenix-Viertel – etwa der Straßenhandel mit Betäubungsmitteln oder unerlaubte Wohnraumnutzung – verstärkt in den Fokus rücken sollen.

Das operative Team besteht im Kern aus Kräften der Dienstgruppe Operative Aufgaben (DGOA) des Polizeikommissariats Harburg, dem zuständigen Landeskriminalamt sowie Mitarbeitenden des Bauamts.

Bei einem aktuellen Einsatz am Dienstagabend konzentrierten sich die Maßnahmen allerdings nicht auf das Phoenix-Viertel, sondern auf mehrere anderen Standorte in der Harburger Innenstadt. Zwischen 17 und 22 Uhr wurden vier Gaststätten und zwei Kulturvereine in der Nöldekestraße, Winsener Straße, Wilstorfer Straße und Am Wall kontrolliert.

Im Mittelpunkt standen dabei gewerberechtliche und baurechtliche Vorschriften.

Hinweise auf illegales Glücksspiel wurden diesmal nicht festgestellt. Allerdings konnte das Finanzamt in einem Lokal in der Winsener Straße offene Steuerschulden im niedrigen fünfstelligen Bereich eintreiben. Ein Kulturverein musste vorübergehend schließen, da er offenbar, wie eine reguläre Gaststätte betrieben wurde.

In einem Café an der Wilstorfer Straße wurden ebenfalls Steuerschulden eingezogen. Zudem wurde dort ein Mann mit Drogen angetroffen und vorläufig festgenommen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder entlassen. In einer Cocktailbar im selben Gebäude verzögerte sich die Kontrolle, da der Zugang zunächst verweigert wurde.

Erst auf Nachdruck seitens der Polizei wurde die Tür geöffnet. Die Bar wurde daraufhin ebenfalls vorübergehend geschlossen, da sich vor Ort erneut keine verantwortliche Person ausweisen konnte.

In der Straße Am Wall, in direkter Nachbarschaft zum Polizeirevier in Harburg, kontrollierten die Beamten zwei Gaststätten, eine wurde umgehend geschlossen, weil keine Betriebserlaubnis bestand.