Harburg - Am Sonnabendmittag haben rund 150 Menschen in Harburg gegen eine Kundgebung rechter Aktivisten demonstriert. Zu dem Gegenprotest hatte das Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts“ aufgerufen. Auf dem Harburger Rathausplatz standen etwa 15 Teilnehmer der rechten Versammlung einer deutlich größeren Zahl von Gegendemonstrierenden gegenüber.
Nach Angaben des Veranstalters handelte es sich bei der rechten Kundgebung um eine Versammlung, die unter anderem von Mitgliedern und Unterstützern der AfD getragen wurde. Die Gruppe hatte eine kurze Demonstrationsroute rund um den Rathausplatz angemeldet.
An der Gegendemonstration beteiligten sich Vertreter der „Omas gegen Rechts“, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BDA), des offenen Antifatreffens Wilhelmsburg sowie Initiativen von Geflüchteten und sozialen Projekten wie der Sauerkrautfabrik.
In mehreren Redebeiträgen wurde zu zivilgesellschaftlichem Engagement gegen Rassismus und Ausgrenzung aufgerufen. Das Bündnis betonte, man wolle rechten Gruppierungen keine Bühne im öffentlichen Raum überlassen.
Bereits zu Beginn der Gegenkundgebung war die Stimmung auf Seiten der Demonstrierenden lebhaft. Mit Sprechchören und Transparenten machten sie ihren Protest gegen die rechte Versammlung deutlich. Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort, um die beiden Versammlungen zu begleiten und voneinander zu trennen. Ein Polizeisprecher teilte mit, der Verlauf sei friedlich geblieben; es habe keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben.
Die rechte Gruppe wurde entlang der Strecke immer wieder von lautem Gegenprotest begleitet. Nach rund einer Stunde endete die Versammlung – offenbar früher als geplant.
Zum Abschluss betonte das Bündnis „Einig gegen Rechts“, man werde auch künftig gegen rechte Mobilisierungen in Harburg aktiv bleiben. Ziel sei es, ein Zeichen für Toleranz, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu setzen. Beobachter werteten die deutliche Beteiligung zivilgesellschaftlicher Gruppen und die geringe Resonanz auf Seiten der Rechten als Hinweis auf eine gefestigte Protestkultur im Stadtteil.


