Cannabis-Legalisierung wieder gescheitert – aber CBD ist so beliebt wie nie zuvor
Hanfpflanzen in einer Gärtnerei. Foto: André Zand-Vakili

Cannabis-Legalisierung wieder gescheitert – aber CBD ist so beliebt wie nie zuvor

Ratgeber - Rund einhundert Jahre ist es her, dass ausgehend von den USA praktisch

alle Länder der Welt die Nutzung von Cannabis verboten haben. Seither war der Anbau von berauschendem Hanf strafbar, egal ob für den Freizeitgebrauch oder für Medizinische Zwecke. Die Gesetze, die erlassen wurden, sind strikt: Mancherorts drohen schon für den Besitz von kleinen Mengen hohe Gefängnisstrafen. In den letzten Jahren haben aber viele Länder ihr Verhältnis zum Cannabis überdacht. In zahlreichen Nationen ist der Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken mittlerweile legal. Und der Besitz kleiner Mengen für den Eigenbedarf ist oft straffrei. Einige Länder sind sogar einen Schritt weiter gegangen und haben Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisiert. Das ist beispielsweise in Kanada, Uruguay und einigen Bundesstaaten der USA der Fall. Die Grünen wünschen sich schon seit längerem eine solche Reform auch für Deutschland. Nun sind sie zum Zweiten Mal mit einem Gesetzentwurf im Bundestag gescheitert.

Im Gesundheitsausschuss war Schluss

Schon 2015 hatten die Grünen ihren Entwurf für ein Cannabiskontrollgesetz in den Bundestag eingebracht. Schon damals war das Vorhaben über eine Anhörung im Gesundheitsausschuss nicht hinausgekommen. Auch dieses Mal wurde der Entwurf dort mit den Stimmen von Union, SPD und AfD abgelehnt. Die FDP erhielt sich bei der Abstimmung, obwohl es auch in dieser Partei in der Vergangenheit immer wieder Vorstöße für eine liberalere Drogenpolitik gegeben hat. Die Grünen zeigten sich im Anschluss an die Abstimmung enttäuscht. Nach Ansicht der Partei ist die Verbotspolitik in Deutschlandgescheitert. Auch die SPD-Fraktion bewertet die Lage ähnlich und hatte im Februar ein Positionspapier veröffentlicht, in dem unter anderem Modellprojekte zur Abgabe von Cannabis an Erwachsene vorgeschlagen wurde.

Akzeptanz in der Bevölkerung steigt – auch wegen CBD

In der Bevölkerung ist die Akzeptanz für eine Legalisierung von Cannabis gestiegen. Dafür dürften unter anderem die Vorbildfunktion von Ländern wie Kanada und den USA verantwortlich sein. Aber auch die zunehmende Anerkennung von Hanfprodukten für medizinische Zwecke hat mit Sicherheit dazu beigetragen. Mit Abstand am weitesten verbreitet ist die Nutzung von CBD, das auch hierzulande frei erhältlich ist. Ein Blick auf einen Webshop mit einem großen Sortiment an CBD Kapseln wie cibdol.de zeigt, wie gut das Geschäft mit diesen Nahrungsergänzungsmitteln läuft. Für hochwertige Produkte sind die Verbraucher offensichtlich bereit, viel Geld auszugeben. Die Preise für Softgel-Kapseln erreichen bis zu hundert Euro pro Packung. Wichtig sind den Nutzern von CBD offensichtlich eine hohe Reinheit des Produktes und natürliche Inhaltsstoffe. Die medizinische Nutzung von Hanf ist also auch in gesundheitsbewussten Kreisen mittlerweile akzeptiert.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Da eines der wichtigsten Argumente für das Cannabisverbot der Schutz vor möglichen gesundheitlichen Schäden ist, steht die Politik der Prohibition damit auf wackligen Füßen. Es scheint, als ob der Vorstoß der Grünen vor allem an parteipolitischen Differenzen gescheitert ist. Denn neben Grünen und Linken regt sich auch in SPD und FDP die Kritik am Status Quo. Es ist damit zu rechnen, dass früher oder später weitere Vorstöße in diese Richtung vorgenommen werden. Es dürfte keine allzu große Überraschung darstellen, wenn einer davon Erfolg hat. dl