Ratgeber - Ab einem Wert von minus 6 Dioptrien ist der Alltag ohne Sehhilfe kaum noch zu bestreiten. Zwar können Betroffene meist ohne Probleme in einem Buch lesen, der Blick in die Ferne ist aber stark eingeschränkt. Bereits auf einer Distanz von 30 cm lassen sich Gesichter und Gegenstände nur noch verschwommen erkennen. Im Alltag stellt das die Betroffenen oft vor Herausforderungen.
Die richtige Brille bei starker Myopie finden
Bei einem Wert von minus 6 Dioptrien und mehr können Betroffene nicht mehr uneingeschränkt mit den Trends gehen und sich für jede Brillenfassung entscheiden. Eine geeignete Brille bei starker Fehlsichtigkeit muss eine gewisse Dicke haben, damit die Gläser nicht stark über den Rahmen stehen. Das wirkt erstens einmal optisch nicht ansprechend und erhöht zweitens auch das Risiko für beschädigte Gläser, wenn die Brille einmal zu Boden fällt. Mittlerweile gibt es aber spezielle Schliffformen, die auch bei hohen Dioptrien möglichst dünne Gläser ermöglichen. Hier spielt aber auch der Preis eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Gläser. Zwischen 300 und 500 Euro pro Brillenglas sind keine Seltenheit, wenn man auf möglichst dünne Schliffe wert legt. Zusammen mit der Fassung ist man dann schnell in einem vierstelligen Bereich für die neue Sehhilfe.
Gibt es Einschränkungen beim Sport?
Eine Brille kann beim Sport durchaus störend sein, ohne Sehhilfe geht bei starker Kurzsichtigkeit aber nichts mehr. Viele Brillenträger entscheiden sich dann dazu, eine eigene Sportbrille zu nutzen. Diese ist besonders flexibel und widerstandsfähig und geht dadurch nicht so schnell zu Bruch. Somit sind auch Kontaktsportarten wie Fußball ohne Probleme mit einer Brille zu bestreiten. Viele Personen mit Sehschwäche greifen dann aber doch lieber auf Kontaktlinsen zurück. Denn die Brille kann beim Sport verrutschen, drücken oder einfach als störend empfunden werden. Auch beim Schwimmen eignet sich die Brille nur bedingt, weshalb auch hier viele Personen mit starker Myopie auf Kontaktlinsen zurückgreifen. Problematisch wird es also nur dann, wenn man die Kontaktlinsen nicht verträgt und dann trotz aller Widrigkeiten auf die Brille beim Sport angewiesen ist.
Bei starker Kurzsichtigkeit steigt das Risiko für Folgeerkrankungen
Wenn Sie im Laufe Ihres Lebens an starker Kurzsichtigkeit leiden, könnten im Alter weitere Folgeerkrankungen der Augen auftreten. Durch das übermäßige Wachstum der Augen steigt nämlich auch das Risiko für grauen Star oder eine Makuladegeneration. Zwar lassen sich einige Erkrankungen im Alter durch eine Augen-OP beheben, in einigen Fällen wird das Sehvermögen ab dem 60. Lebensjahr aber deutlich stärker eingeschränkt.
Am Risiko der zusätzlichen Augenerkrankungen ändert übrigens auch eine Laserbehandlung nichts. Dabei wird zwar die Fehlsichtigkeit als Symptom behoben, die zu großen Augen als Ursache können jedoch nicht behandelt werden. Somit ist es also auch trotz Laserbehandlung wahrscheinlich, dass im Alter wieder auf eine Brille zurückgegriffen werden muss. Dennoch ist eine Laserbehandlung für viele Personen mit starker Myopie ein wahrer Segen. Im Alltag nicht mehr auf eine Brille angewiesen zu sein, kann den Lebenskomfort deutlich erhöhen. Das gilt gerade dann, wenn Betroffene nicht auf Kontaktlinsen zurückgreifen können oder wollen. dl