Ratgeber - Bevor ein neues Fahrzeug auf deutschen Straßen unterwegs sein darf, braucht es eine Zulassung. Wie und wo es diese gibt, ist speziell für junge Autofahrer interessant. Diese wissen oft gar nicht so richtig, welche Schritte zu gehen sind, bevor sie die ersten Kilometer zurücklegen können. Dennoch lohnt sich dieser Artikel auch für langjährige Autofahrer. Schließlich erleichtert eine Änderung seit ein paar Jahren den Vorgang.
Beim Autokauf an alle Papiere denken
Ob es sich um einen Neu- oder Gebrauchtwagen handelt, ist für den ersten Punkt irrelevant. Bei beiden Arten brauchen Käufer einen Kaufvertrag, den sie mit dem Verkäufer abgeschlossen haben. Für die Zulassung wichtiger sind allerdings die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II, auch als Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein bekannt. Nur, wer den Fahrzeugbrief in seinem Besitz hat, ist auch tatsächlich der Eigentümer. Der Fahrzeugschein hingegen enthält Informationen über den Eigentümer und die technischen Merkmale des Fahrzeugs.
Doch damit ist die Liste der nötigen Dokumente für die spätere Zulassung noch nicht vollständig. Tatsächlich fehlt noch die sogenannte EG-Übereinstimmungsbescheinigung, auch als COC-Papier bekannt. Im Gegensatz zu den Zulassungsbescheinigungen ist dieses Dokument nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU wichtig. Bei Neuwagen wird es mittlerweile standardmäßig mit ausgehändigt, weshalb Käufer hier nichts weiter unternehmen müssen. Anders sieht dies besonders bei älteren Gebrauchtwagen aus, da die Papiere hier häufiger fehlen. Doch keine Panik: Sollte das der Fall sein, besteht die Möglichkeit, die Papiere nachträglich online zu erwerben, um bei der Zulassung keine Probleme zu bekommen.
Keine Zulassung ohne Versicherung
Es gibt in Deutschland nicht viele verpflichtende Versicherungen – die Haftpflichtversicherung für das Auto gehört allerdings dazu. Ohne diesen Mindestschutz erhält kein Auto seine Zulassung, weshalb sich Halter rechtzeitig darum kümmern sollten. Wem das noch nicht reicht, kann natürlich auch über eine Teil- oder Vollkaskoversicherung nachdenken, um sich gegen weitere Schäden abzusichern. Klar ist nur, dass dies alles vor dem Gang zur Zulassungsstelle erledigt sein muss, da es ansonsten zu unnötigen Verzögerungen kommt.
Virtuelle Behörden erleichtern den Vorgang etwas
Hier kommt ein Punkt, der auch für langjährige Autofahrer interessant sein dürfte. Zwischenzeitlich erfolgt die Zulassung in Deutschland nämlich etwas unkomplizierter als früher. Lange mussten Käufer persönlich auf der Zulassungsstelle erscheinen, wo die Anmeldung manuell geprüft wurde. Das konnte einige Zeit in Anspruch nehmen, in der Fahrer sich noch in Geduld üben mussten.
Durch „i-Kfz“ klappt dies seit 2015 glücklicherweise etwas schneller. Beim Behördengang sind Autofahrer nun nicht mehr auf die Öffnungszeiten ihrer Zulassungsstelle angewiesen, sondern können die Zulassung rund um die Uhr online beantragen. Bei den einzureichenden Dokumenten verändert sich hingegen nichts, weshalb weiterhin die Zulassungsbescheinigungen, die COC-Papiere und der Nachweis über die Haftpflichtversicherung einzureichen sind. Daneben brauchen Autofahrer ihren Personalausweis sowie einen Nachweis über eine gültige Hauptuntersuchung.
Neben der größeren Flexibilität wartet dabei noch ein weiterer großer Vorteil: Die Wartezeit bis zum Losfahren entfällt. Das bedeutet, dass das Fahrzeug nach erfolgter Anmeldung direkt am Straßenverkehr teilnehmen darf. Das ist für bis zu zehn Tage möglich: Danach treffen die Zulassungspapiere per Post ein, wodurch das Auto endgültig alle Phasen auf dem Weg zur Zulassung durchlaufen hat. dl