Ratgeber - Hamburg setzt ein klares Zeichen für die Spielebranche. Während anderswo noch diskutiert wird, ob Videospiele nun Kultur oder Kommerz sind, fließt in der Hansestadt ordentlich viel Geld – und zwar 400.000 Euro. Die Initiative Gamecity Hamburg verteilt die Summe vor allem an Entwicklerstudios, die an vielversprechenden Spielen arbeiten, aber noch in einer kritischen Phase – also zwischen Idee und vorzeigbaren Prototypen – stecken.
Wer in der Gaming-Branche tätig ist, weiß, wie entscheidend genau dieser Moment ist. Es gibt hunderte spannende Konzepte, doch ohne einen funktionierenden Prototyp bleibt ein Spiel nur eine nette Skizze in einer Pitch-Präsentation.
Genau hier setzt die Förderung an, die deutlich mehr als nur eine reine Finanzspritze sein soll. Sie zeigt, dass Hamburg nicht nur Gaming feiert, sondern den Wirtschaftszweig auch strategisch voranbringen will. Und genau das macht den Unterschied: Statt bloßer Anerkennung wird hier eine Branche aktiv gefördert, die enormes Potenzial für die Stadt bietet.
Warum die Stadt ihre Spieleentwickler fördert
Die Verbindung zwischen Hamburg und der Games-Branche ist nicht neu. InnoGames, Goodgame Studios und Daedalic sind nur einige der erfolgreichsten deutschen Spielefirmen, die hier ihren Ursprung haben.
Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass ein starkes Ökosystem nicht nur von den etablierten Unternehmen lebt, sondern insbesondere von frischen und kreativen Ideen. Damit genau diese gefördert werden, gibt es Gamecity Hamburg. Denn die Initiative setzt sich gezielt dafür ein, dass neue Studios nach vorn gebracht, Netzwerke geschaffen und finanzielle Mittel geschaffen werden.
Neben der aktuell ausgeschriebenen Förderung gibt es beispielsweise ein anderes Programm wie den Games Lift Inkubator, welches Startups unter anderem mit Workshops, Mentoren und bis zu 15.000 Euro unterstützt. Eine clevere Strategie, denn die besten Ideen entstehen oft dort, wo junge, talentierte Teams gemeinsam an etwas völlig Neuem arbeiten. Und genau das soll in Hamburg ebenfalls passieren und gefördert werden.
Wer kann sich bewerben und wie läuft das ab?
Natürlich kann nicht jeder mit einer groben Idee für ein Spiel aufschlagen und auf die Schnelle eine Förderung abholen. Es gibt klare Vorgaben, an die sich Bewerber halten müssen. Zudem kann zwar jedes Projekt eine Summe von bis zu 80.000 Euro erhalten, allerdings soll die Förderung maximal 80 Prozent der Gesamtkosten abdecken.
Die restlichen 20 Prozent müssen die Entwickler selbst aufbringen. Wichtig ist außerdem, dass es um spielbare Prototypen geht. Fertige Spiele oder Marketingkampagnen werden nicht finanziert.
Wie sich Games-Studios finanzieren und Nutzer binden
400.000 Euro sind ein guter Start, aber zweifelsohne kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Studios müssen langfristig tragfähige Finanzierungswege finden, um ihre Spiele erfolgreich zu machen. Viele setzen auf eine Mischung aus staatlichen Förderungen, privaten Investitionen und cleveren Monetarisierungsmodellen.
Ein Blick in andere Branchen zeigt, dass digitale Belohnungssysteme eine immer größere Rolle spielen. Auch in der Gaming-Welt sind solche Mechanismen längst Standard. Ein Beispiel dafür ist der Echtgeld Bonus im Casino. Online-Casinos arbeiten gezielt mit Boni, um neue Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden. Wer sich anmeldet, erhält ein lukratives Startguthaben. Wer regelmäßig spielt, sammelt meistens auch Vorteile.
Es ist ein Prinzip, das sich auch in Mobile Games oder Live-Service-Spielen wiederfindet. Wer sich täglich einloggt, wird belohnt – wer Freunde einlädt, bekommt Extras. Diese Vorgehensweise ist einfach, aber effektiv und sorgt für langfristige Motivation der Spieler.
Kriterien für die Förderung: Was wird die Jury überzeugen?
Die Entscheidung, welche Projekte eine Förderung erhalten, trifft eine Fachjury. Wie bereits weiter oben erwähnt, geht es hier nicht ausschließlich um kreative Ideen, sondern auch um wirtschaftliches Potenzial. Ein Prototyp muss realistische Marktchancen haben. Ein nettes Hobbyprojekt reicht nicht aus. Bewerber müssen entweder in Hamburg ansässig – oder bereit sein, ihr Unternehmen in Hamburg zu gründen.
Ein äußerst wichtiger Punkt ist außerdem die Diversity Checklist, die bei der Bewerbung begründet ist. Der Hintergrund: Gamecity Hamburg möchte eine vielfältige Branche fördern – sowohl was die Zusammensetzung der Teams als auch die Inhalte der Spiele betrifft. Bewerber müssen deshalb darlegen, wie sie Diversität in ihren Projekten umsetzen.
Der Bewerbungsprozess: Was muss eingereicht werden?
Die Bewerbungsfrist endet am 7. April 2025. Doch vorher gibt es einen Pflichttermin, an dem kein Weg vorbeiführt. Jeder Bewerber muss spätestens zwei Wochen vor der Frist ein fundiertes Beratungsgespräch mit Gamecity Hamburg führen. Denn ohne dieses Gespräch kann keine Bewerbung eingereicht werden.
Die Bewerbung selbst muss professionell vorbereitet sein. Zu den Unterlagen, die bei der Einreichung verlangt werden, gehören eine Konzeptbeschreibung, ein Finanzierungsplan, ein Zeitplan und eine Vorstellung des Teams.
Nach Ablauf der Frist entscheidet die Fachjury darüber, welche Projekte gefördert werden. Nach der Zusage wird das Geld nicht in einer einzigen Summe ausgezahlt, sondern in mehreren Tranchen. Regelmäßige Fortschrittsberichte sind Teil der Förderung, um sicherzustellen, dass das Projekt in die richtige Richtung geht.
Hamburgs Games-Branche setzt auf Wachstum
Obwohl die Games-Branche in der Hansestadt phasenweise Krisen überstehen musste, zählt Hamburg zu den wichtigsten Games-Standorten in Deutschland. Große Studios haben hier ihren Sitz, aber auch die Indie-Szene wächst kontinuierlich. Die Mischung aus staatlicher Förderung, etablierten Unternehmen und einer starken Vernetzung kann der Branche als neuen Treibstoff dienen.
Studios wie InnoGames oder Goodgame Studios haben darauf hingewiesen, dass in Hamburg erfolgreiche Games entstehen können. Doch der weltweite Markt ist hart umkämpft. Auch Konzerne wie Google wagen den Sprung in die Games-Branche. Da wird es gerade für neue Teams immer schwerer, sich gegen größere Spieler durchzusetzen. Aber genau hier setzt Gamecity Hamburg an. Mit finanzieller Unterstützung und gezieltem Coaching erhalten Entwickler nicht nur Geld, sondern auch das nötige Know-how, um ihre Projekte weiterzuentwickeln.
Warum diese Förderung ein Statement ist
400.000 Euro sind vielleicht nicht die Lösung für alle Probleme der Branche. Aber sie schaffen die Möglichkeit, Ideen aus der Konzeptphase herauszuholen und in spielbare Prototypen zu verwandeln. Hamburg zeigt mit dieser Förderung, dass Gaming in der Metropole nicht nur als Freizeitbeschäftigung gesehen wird, sondern als ernstzunehmende Kraft in der Wirtschaft.
Für Entwickler ist das ein klares Signal: Wer eine starke Idee hat, kann hier Unterstützung bekommen. Denn oft entscheidet nicht nur die Qualität eines Spiels über seinen Erfolg, sondern auch die Frage, ob es überhaupt die Chance bekommt, sich zu beweisen. dl
