Großleinwand & Public Viewing wieder zur WM möglich?
Fanfest mit Public Viewing bei der WM 2006 auf dem Heiligengeistfeld. Foto: Andre Zand-Vakili

Großleinwand & Public Viewing wieder zur WM möglich?

Ratgeber - Die Fußball-WM ist das sportliche Highlight des Jahres. Weltweit werden wieder Tausende Fans des runden Leders die Spiele verfolgen. Public Viewing und die Großleinwände waren bei der letzten WM 2018 die Publikumsmagnete, die nicht nur die Spiele gezeigt, sondern auch für ein energiegeladenes Gefühl des Zusammengehörens gesorgt haben. Festivals und Musik-Events sind wieder voll im Gange mit vielen Hunderten und Tausenden Besuchern. Wie sieht es dieses Jahr nun mit der WM-Übertragung aus? Ist Public Viewing geplant oder sitzt jeder lieber auf der eigenen Couch?

Fanmeile & Public Viewing
Die Fanmeilen sollen dieses Jahr für die Fußballfans organisiert werden. Die größte Fanmeile wird aller Wahrscheinlichkeit nach wieder in Berlin installiert. Hier sollen auf fast zwei Kilometern die Fußball-Fanatiker ihre Mannschaften anfeuern können. Mehrere Leinwände werden dazu auf der Straße des 17. Juni aufgebaut. Die Hauptbühne wird vor dem Brandenburger Tor stehen und ganze 80 Quadratmeter groß sein.

In Berlin sollen auf der Fanmeile natürlich die Spiele der deutschen Nationalmannschaft in der Vorrunde gezeigt werden. Danach geht es weiter mit den Achtelfinalen, Viertelfinalen, Halbfinalen und natürlich dem Finale des Turniers. Wer sich die anderen Spiele der Vorrunde nicht entgehen lassen möchte, kann natürlich die eigene Couch wählen oder einfach mobil über das Smartphone im Livestream die Tore fallen sehen.

Es gibt einige Plattformen, die speziell für diese Veranstaltung Livestreams schalten. Wer die Spannung noch steigern will, nutzt die Live-Übertragungen der Online Buchmacher, die regelmäßig bei WM 2022 Wetten enorm Zulauf erfahren. Aktuell sehen die Quoten Brasilien und Frankreich als die stärksten Teams an, Deutschland ist immerhin im engeren Kreis der Favoriten.

Public Viewing: Wann ist es mit Gebühren verbunden?
Ob mit dem Public Viewing Gebühren verbunden sind, hängt stark damit zusammen, ob ein geschäftlicher Vorteil daraus entsteht. Werden beispielsweise Eintrittskarten verkauft oder ist eine direkte Werbe- oder Verkaufsaktion damit verbunden, dann möchte die FIFA natürlich Ihren Teil abhaben und fordert die Beantragung einer Lizenz. Wie hoch die Kosten sind, ist von der Kapazität der Zuschauerzahl abhängig.

Nicht gewerbliche Veranstaltungen in Bars, Pubs oder Restaurants sind hingegen nicht mit zusätzlichen Gebühren verbunden, solange keine direkten Eintrittsgelder verlangt werden. Obwohl auch einige kritische Stimmen zu hören sind, die das Public Viewing eher negativ sehen.
Neben der FIFA-Lizenz müssen natürlich noch einige weitere Regeln beachtet werden, damit es keine Bußgelder zu zahlen gilt. Ganz besonders wichtig und wahrscheinlich am schwersten umzusetzen: das Einhalten der Lärmschutzregeln. Der nächtliche Lärmschutz und weitere Ruhezeiten müssen unbedingt beachtet werden, um mehrere tausend Euro Bußgeld zu vermeiden. Im Normalfall bedeutet das, dass nach 22 Uhr der Grenzwert von 55 Dezibel eingehalten werden sollte. Für den Bereich des offiziell angemeldeten Public Viewings kann es aber auch eine Sondergenehmigung geben, die von der Bundesregierung im Jahr 2006 entworfen wurde. Damit ist auch etwas mehr Lärm nach 22 Uhr möglich.

Einfach so den Bürgersteig nutzen - ohne eine entsprechende Genehmigung - kann ebenfalls teuer werden. Je nachdem, wie groß die Auswirkung der unerlaubten Sondernutzung ist, fällt auch die Strafe aus, die zwischen 500 und 5000 Euro liegen kann.

Gleiches gilt, wenn Genehmigungen des Ordnungsamtes oder Lizenzen hinsichtlich des Urheberrechts fehlen. Wer keine Lizenz für den Public Viewing Bereich zahlen möchte, muss zum einen auf das Eintrittsticket verzichten und sollte unbedingt ohne FIFA-Logo dekorieren. Denn die Marke FIFA ist urheberrechtlich geschützt.  

Kritische Stimmen der Bar- und Restaurantbesitzer
Dass die Fußball-WM in Katar gelandet ist, wirft bereits seit dem Beginn einige Kritik auf. Genau aus diesen sozialkritischen Gründen sehen einige Bar- und Pub-Besitzer vom Livestreaming und der direkten Übertragung ab, auch wenn damit auf den Extra-Umsatz verzichtet wird. Obwohl es einen Vorteil für Bar-Besitzer gibt, die das ganze Jahr über Sportveranstaltungen oder andere Events übertragen. Denn es fällt keine zusätzliche Gebühr bei der GEMA an. Diese Regel hat ebenfalls Gültigkeit, wenn ein oder zwei Extra-Geräte aufgestellt werden.

Public Viewing: Ja oder Nein?
Es wird wieder einige Bereiche geben, die für das Public Viewing vorbereitet werden. Doch laut Umfragen sind dieses Jahr nicht so viele Fans vom Public Viewing und der Großleinwand angetan. Durch die heißen Temperaturen in Katar startet die WM erst Mitte November, gerade dann, wenn die Tage wieder kürzer und ungemütlicher werden.